So nun die große Frage, wie zum Teufel komme ich auf die
Idee für ein paar Tage nach Kuala Lumpur zu reisen? Wie in meinem ersten Blogeintrag schon
erwähnt, wollte ich so viel auf dem Weg nach Australien mitnehmen wie möglich.
Kuala Lumpur hat mich insofern überzeugt, dass es erstens Malaysia ist und ich
niemals zuvor dort war, zweitens mal etwas ganz anderes ist als die
touristischen Städte wie Dubai und Singapur bevor und drittens weil es etwas
weniger als eine Flugstunde von Singapur entfernt liegt. Normalerweise wäre mein Flug Mittwoch um 14:10 Uhr gegangen aber
was ist auf meiner Reise schon normal!? Selbstverständlich hatte mein Flug
Verspätung und so ging es mit etwas Verzögerung erst um 15 Uhr los. In der Luft
ist man bei diesem Flug nur effektiv 40 Minuten und in Bezug auf meine Airline,
Air Asia, konnte ich mich wirklich nicht beschweren. Gegen 16 Uhr bin ich dann
also in Kuala Lumpur gelandet. Ab circa 5 Minuten vor der Landung waren weit
und breit fast nur noch Palmen zu sehen. Diese Plantagen sahen richtig schön
aus! Kuala Lumpur hat einen großen Flughafen, jedoch verschiedene Terminals. Es
gibt ein Terminal für Low Cost Airlines, worunter meine zählte und ein ganze
normales Terminal für alle anderen Maschinen. Vom Flughafen aus ging es dann
mit dem Skybus nach Kuala Lumpur Sentral, wo ich noch 2 Stationen mit der Bahn
bzw. Metro fahren musste. Ich hab natürlich erst einmal ein Geldautomaten
gesucht und mir dort Malaysische Ringgit gezogen. 1€ liegt bei ungefähr 4,50
Ringgit. Als ich dann planlos an dem Ticketschalter stand und mich ein Mann
dabei sah wie ich am Ticketautomaten scheiterte, bot er mir direkt seine Hilfe
an. Ich sollte also 1,60 Ringgit für die Fahrt zahlen. Da ich allerdings nur
50er Scheine hatte und der Automat diese nicht annahm, schenkte mir der nette
Herr einfach mal die Fahrt und bezahlte mein Ticket. Super hilfsbereit einfach!
Generell kann man sagen, dass wir Deutschen einfach mal nicht in Ansätzen so
hilfsbereit und offen sind, wie Leute anderer Nationen. In der Beschreibung vom
Hostel stand, von der Station aus sind es lediglich 5 Minuten Fußweg dorthin.
Da stand ich also da, links oder rechts rum? Natürlich entschied ich mich
falsch und ging links lang. Allerdings keine 5 Minuten, sondern 35 :D! Also
Plan B und ein Taxi genommen. Das hat mich dann innerhalb von 5 Minuten zum
Hostel gebracht. Mein Hostel hieß Reggae Mansion Kuala Lumpur und wird im
Internet als Partyhostel angepriesen. Ich dachte mir, da es in KL
wahrscheinlich nicht sooo viel zu sehen gibt, macht man mit so nem Hostel
nichts falsch. Ich checkte also ein und war positiv von meinem Zimmer bzw. Bett
überrascht. Meistens sind die Schlafsäle, auch Dorms genannt, mit Hochbetten
ausgestattet. Das Hostel hatte allerdings relativ große Schlafkabinen, mit
eigener Steckdose, Licht und Spiegel. Zusätzlich konnte man ganz einfach einen
Vorhang verschließen und hatte somit seine Ruhe.
Diese Schlafkabinen sind
wirklich richtig gut und verschaffen einem ein wenig Privatsphäre. Im Zimmer
angekommen lernte ich direkt meine beiden Bettnachbarn kennen, Boonie aus
Holland und Rich aus England. Wir quatschten ne Runde was unsere Pläne sind und
machten uns dann auf den Weg etwas zu Essen zu finden. Kurz den Taxifahrer
gefragt, landeten wir schließlich in Chinatown. Nach einem sehr guten
Abendessen und nem Tiger Bier gings zurück zum Hostel und wir wollten die so
groß angepriesene Rooftop-Bar in Augenschein nehmen. Ob im Internet oder von
den Leuten im Hostel, man hörte immer nur Rooftop-Bar! Unser Dorm war direkt
unter der Rooftop-Bar und wir hörten die laute Reggae Musik schon beim hoch
gehen. Und was soll ich sagen,… das Ding war wirklich der absolute Hammer. Für
ein Hostel mit 10€ die Nacht rechnet man einfach nicht mit so etwas. Der Blick
auf den Fernsehturm und die Petronas Twin Towers, dem Wahrzeichen von KL, war
exzellent!
Mit dieser Tollen Aussicht tranken wir also ein paar Bier und
Longdrinks und man lernt dort oben super schnell Leute kennen. Wir machten an
diesem Abend allerdings nicht so lange und gingen relativ früh schlafen. Am
nächsten Morgen hab ich dann erst einmal richtig lang ausgeschlafen und somit
auch das Frühstück verschlafen, aber das war es auf jeden Fall wert. Boonie,
Rich und ich waren relativ planlos in KL, so überlegten wir was wir denn alles
anstellen könnten. Ich hatte mir ein paar Tage zuvor aus Singapur schon eine
Karte für die Petronas Twin Towers gekauft, was die beiden dann auch noch machten.
Allerdings war 19 Uhr schon ausverkauft, so bestellen sich die Beiden Tickets
für 17 Uhr. Um ehrlich zu sein habe ich am Donnerstag einfach mal nichts
gemacht. Nachdem ich aufgestanden bin sind wir etwas essen gegangen, sind ein
bisschen rumgelatscht und dann wieder zum Hostel zurück. Dort dann wiederum 4
Stunden gechillt, ehe es abermals nach Chinatown ging um uns gleich nochmal zu
stärken.
Danach ging es wie schon am Vorabend wieder auf die Rooftop-Bar und es
war Arthur’s Day und es gab somit Guinness zum Special Preis was mich natürlich
sehr freute. Arthur hat irgendwas mit Guinness zu tun und so lief den ganzen
Abend irische Musik. Wir unterhielten uns viel mit anderen Leuten und nun wurde
mir das erste Mal das Backpacker Leben bewusst. Man trifft Leute aus aller
Welt, ob Junge Leute in meinem Alter die auf Weltreise sind, ältere Leute die
einfach Ihren Job hingeschmissen haben und losgezogen sind, als auch Leute die
einfach nur Urlaub machten. Man stellt den Leuten meistens immer dieselben
Fragen und kriegt genau diese dann auch selbst immer zu hören. Ist wirklich
interessant zu erfahren, welche Story die Leute einem erzählen, trotz dass man
sie überhaupt nicht kennt.
Am nächsten Tag stand dann der Besuch der Petronas Twin
Towers an. Nach dem Frühstück schlief ich noch weitere 3 Stunden ehe ich mich
diesmal alleine auf den Weg machte, da Bonnie und Rich ja Tickets für 17 Uhr
hatten. Ich fuhr ein bisschen in der Stadt herum und begab mich dann langsam zu
den Twin Towers. Diese riesigen Türme sind einfach Phänomenal! Unter den Towers
gab es natürlich – wie kann es auch anders sein – ein riesiges Shopping Center.
Dort verweilte ich dann noch eine Stunde und ging anschließend zum „Tower Check
– In“ in den Keller. Ich holte mein Ticket ab und los ging der Spaß. Zuerst
bekam man eine kleine Einweisung und allgemeine Information über das Gebäude.
Dann ging es mit dem Aufzug zur ersten Etappe, die Brücke welche die beiden
Türme verbindet. Dort durfte man 15 Minuten bleiben, die Aussicht genießen und
Fotos schießen. Nun ging es nach fast ganz oben in den 86. Stock und in 370
Metern Höhe hatten wir diesmal 20 Minuten Zeit. Es war schon ein
beeindruckender Blick den man über die Stadt hatte. Ich habe versucht Fotos zu
machen allerdings war dies kaum möglich, da sich alles in den Fenstern
spiegelte. Es war mal cool dort oben gewesen zu sein aber ein zweites Mal
müsste ich da jetzt nicht mehr hoch. Da es nun dunkel war machte ich von außen
noch ein paar Bilder und fotografierte darüber hinaus noch die Wasserspiele vor
den Twin Towers. Irgendwie kam mir das Ganze ein wenig bekannt vor aus Dubai
aber schön anzusehen war es trotzdem.
Zurück im Hostel sah ich dann was es diesmal für ein Special
gab: Oktoberfest Malaysia! Große klasse :D. Des Weiteren muss ich leider sagen,
dass man, egal wo, um Deutsche nicht herumkommt. Auch in Kuala Lumpur bestanden
circa 30% des ganzen Hostels aus Deutschen. Man trifft sie einfach ÜBERALL!
Nach ner kurzen Dusche gings dann also wieder aufs Rooftop. Diesmal mit Kamera
bewaffnet und eigentlich hatten wir noch vor feiern zu gehen, sind dann aber
letzten Endes doch an der Bar versackt. Es war ein richtig cooler Abend, viel
Bier, viel gelacht und wieder mal viel gequatscht. Robin, der auch der
Überzeugung war Mister Chao aus Hangover zu sein, ist scheinbar der Besitzer
des Hostels. Er moderierte ein paar Trinkspiele an und trank ein Bier nach dem
anderen. Für einen Asiaten konnte er aber wirklich einiges wegstecken, Hut ab!
Ab und an gabs dann auch mal ein Bier auf seine Kosten und zu später Stunden
überlegten wir Hangover 4 in Kuala Lumpur zu drehen. Er ist der festen
Überzeugung, nächste Woche auf dem Oktoberfest 10 Liter Bier in einer Stunde zu
trinken. Sollte er das schaffen, gibt es von irgendwem 100.000 US$. Der Junge
ist einfach nur verrückt und fucking crazy.
Der Asiate ist Mister Chao!
Rich und Bonnie
Nach unzähligen Bier ging ich dann
auch schlafen und wachte heute Morgen mit einem schönen, dicken Kater auf – das
hatte bisher auf meiner Reise noch gefehlt und ist somit vorerst auch abgehackt
;-). Verkatert schleppten wir uns zum Frühstück und um 12 Uhr musste ich dann
heute auschecken. Das tat ich dann auch, bin nach dem Auschecken aber einfach
wieder ins Zimmer gegangen und hab noch 2 Stunden geschlafen. Daraufhin machte
ich mich noch ein letztes Mal auf den Weg nach Chinatown. Beim Central-Markt,
der direkt neben Chinatown liegt, hab ich dann endlich mal etwas gemacht was
ich schon immer machen wollte. Fische…Wasser…Füße… Na, klingelts!? Für
umgerechnet 2€ konnte ich mir meine Füße also von den netten Fischen 15 Minuten
lang „absaugen“ lassen. Es war sooooo unglaublich kitzelig :D! Einfach alle
Leute die da mit Ihren Füßen drinsaßen waren am Lachen, einschließlich meiner
Wenigkeit.
Mit frisch abgesaugten Füßen (oder wie auch immer) hab ich dann noch
eine Kleinigkeit gegessen und ging zurück zum Hostel. Mein Bett wurde noch
immer nicht frisch bezogen also verweilte ich dort noch bis 19 Uhr. Vollbepackt
ging es dann wieder Richtung Flughafen. Diesmal aber der normale und nicht der
Low Cost Flughafen. Mit Jetstar ging es dann nach Singapur, wo ich jetzt seit
ungefähr 4 Stunden bin. Um 12:30 Uhr geht dann mein Flieger mit Emirates nach
Brisbane. Der 12 stündige Aufenthalt war leider nicht zu vermeiden aber ich
werde gleich noch ne Runde im Pool schwimmen, der um 7 Uhr auf macht. Was man hier in Singapur am Flughafen alles machen kann,
echt unglaublich!
Auch wenn Kuala Lumpur nicht so viel zu bieten hat, will ich
es nicht missen dort gewesen zu sein. Es war auch mal schön nach all den Tagen
etwas weniger zu machen. Die Leute in Malaysia scheinen einen großen
Nationalstolz zu haben, so sichtet man weit und breit unendlich viele Fahnen
von Malaysia. Ob an den Petronas Twin Towers, in Taxen oder an Gebäuden, man
findet sie überall. Was noch zu erwähnen ist sind die abgebrühten und
durchgeknallten Autofahrer. Wie die Leute in Kuala Lumpur Auto gefahren sind,
das habt Ihr noch nicht erlebt. Einfach nur krass! Und in welchem Zustand die
Autos und Busse teilweise sind…selbst ein Blinder würde diesen Fahrzeugen in
Deutschland kein TÜV mehr geben. Die Stoßstange beispielsweise einfach mal mit
Kabelbindern festgemacht. Aber daran merkt man wieder, dass man sich nicht in
Europa befindet. Es ist einfach ein komplett andere Pflaster und auch mal schön
zu sehen wie es anderswo vor sich geht. Genau das was ich wollte!
Jetzt bin ich aber auch froh, dass es später endlich weiter
nach Australien geht. Die 2 Wochen Stopover in Dubai, Abu Dhabi, Singapur und
Kuala Lumpur waren sehr schön und es war zeitlich gesehen wirklich alles
perfekt. Ich würde es immer wieder so machen und mein Ziel Australien rückt
immer näher! Wie schnell die Zeit einfach vorbeigeht ist unglaublich, wenn ich
bedenke, dass das jetzt 2 Wochen waren…
See you in Brisbane!
Stadtmodell Kuala Lumpur
Größter Fahnenmast der Welt
verkehrssicherer Bus
Central Market
Shopping Center Petronas Twin Towers
Das sind doch Sachen die wir lesen wollen Party Tobi on Tour :-)
AntwortenLöschenJa Effi, deinen letzten Kommentar hab ich mir zu Herzen genommen und hoffe ich hab deine Erwartungen erfüllt! ;-) Mal sehen was noch so kommt :-)
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