So, leider hat es diesmal wieder sehr lange gedauert bis ich
ans Blog schreiben gekommen bin aber das liegt leider daran, dass man einfach
keine Zeit zum Schreiben findet – gerade auf nem Roadtrip!
Nach meinem letzten Blogeintrag hieß es dann also Abschied
nehmen von den Wrights und der Knoblauchfarm. Die letzten Arbeitstage waren
soweit recht chillig und Freitags Abend gab es dann ein kleines Abschieds-BBQ.
Leonie, Hendrik und ich hatten der Familie einen kleinen Präsentkorb
zusammengestellt, so gabs Süßigkeiten für die Kids und andere Kleinigkeiten.
Wir hatten uns dazu noch überlegt, dass wir ein Schild mit nem Spruch basteln,
denn im ganzen Garten stehen verteilt sehr viele Schilder mit diversen Sprüchen,
so wie das mit dem Alkohol Spruch. Da wir sehr viel Bier mit Mark getrunken
haben und er uns immer seine „German Connection“ genannt hat, fanden wir den
perfekten Spruch!
Das Schild mit dem Präsentkorb haben wir der Familie vor dem
BBQ überreicht und es kam sehr gut an und die Überraschung ist uns voll
gelungen. Wieder mal gabs sehr viel Bier und das BBQ war auch super lecker,
endlich mal wieder was anderes, als die Nudel-/Omelette-/Backpackerküche! Mark
und Kellie gaben uns dann noch 3 Adressen von ihren Verwandten, wo wir
jederzeit hingehen können, wenn etwas sein sollte oder wir dort mal schlafen
wollen würden. Zudem gabs noch Ratschläge, was wir auf unserer Tour nach Sydney
sehen können und wo es sich lohnt anzuhalten. Nach einem sehr schönen Abend
hieß es dann am nächsten Morgen Abschied nehmen und so konnte mein Roadtrip
losgehen.
Mein Fazit zu den 3 Wochen Farmarbeit fällt sehr positiv
aus! Ich habe klasse Erfahrungen gemacht, sowohl mal Drecksarbeit als auch sehr
angenehme Arbeit gemacht. Ich hatte einen richtig guten Farmer mit einer
spitzen Familie und damit wohl auch viel Glück, denn man hört einfach so oft,
dass sehr viele Leute einfach Pech mit ihrem Farmer haben. Ich will die Zeit
nicht missen und es war genau das Abenteuer, was ich gesucht habe! Und was
kommt nach dem Abenteuer? Richtig – schon wieder das Nächste mit meinem
Roadtrip nach Sydney.
Ich fuhr Samstagmorgen dann los und mein erstes Ziel sollte
Byron Bay heißen. Die Strecke dorthin zog sich über 6 Stunden und ich bin durch
Land, Dschungel und Berge gefahren. Langweilig war die Strecke somit definitiv
nicht und so gings ständig durch Kurven, Hügel und sonstiges. Ich bin nach
Byron allerdings einen kleinen, gewollten Umweg über Nimbin gefahren. Nimbin?
Für jeden Kiffer das Paradies schlecht hin in Australien! Nimbin ist eigentlich
nur eine kleine Straße, an der links und rechts ein paar Geschäfte sind, mehr
gibt’s dort nicht. Gras ist hier sozusagen legalisiert und die Stadt besteht
somit nur aus Hippies und Backpackern. In Nimbin hat mal ein Hippie-Festival
stattgefunden und ein paar Leute wurden wegen Gras in Polizeigewahrsam
genommen. Alle Leute von diesem Festival demonstrierten vor der Polizeiwache
für die Festgenommenen und seit diesem Aufstand ist Gras inoffiziell offiziell
legalisiert, da die Polizei dort scheinbar gegen die Hippies nicht ankam.
Nimbin ist somit für sein Gras bekannt und selbst in Reiseführern wird von
einem „highen Ausflug“ geredet. So wurde ich dann von einigen alten und
wirklich kaputten Omas angequatscht, ob ich Cookies mit Gras kaufen will oder
generell Gras. So ist es selbstverständlich, dass auf nem Tisch in einer Bar
einfach mal so n Päckchen mit mehreren hunderten Gramm Gras lag. In Nimbin war
ich nur 15 Minuten, die Stadt besteht wie gesagt quasi nur aus einer Straße.
War mal cool diese Hippiestadt zu sehen, nur nochmal müsste ich nicht hin. Dann
fuhr ich weiter nach Byron Bay und war innerhalb von einer Stunde vor Ort. Da
ich mich nun in New South Wales und nicht mehr in Queensland befinde, hat sich
die Zeit nochmals um eine Stunde nach vorne verschoben und so sind es zurzeit
10 Stunden Unterschied zu euch.
Byron Bay – Coffs Harbour
In Byron Bay angekommen sammelte ich Niklas am Bahnhof auf.
Wie in meinem letzten Eintrag schon erwähnt, ich kenne Niklas vom Fußball und
von nun an sollte es zusammen die Ostküste runter bis nach Sydney gehen. Nun
hieß es erst einmal, einen Schlafplatz zu finden. Es war somit auch das erste
Mal, dass ich in meinem Auto in einer Stadt schlafe. Generell ist das Schlafen
in Autos in fast ganz Australien verboten und es wird mich hohen Strafen
gedroht. Interessieren tut das allerdings kaum jemanden und jeder machts :D.
Man hört vereinzelt von Strafzetteln über 300$ aber was wohl gang und gebe ist
sind Verwarnungen. Man wird also einmal verwarnt und vom Ranger geweckt und
wenn man noch einmal an demselben Platz erwischt wird kommt die Strafe. Wir
fuhren also ein wenig durch die Gegend und guckten uns nach Schlafmöglichkeiten
um. In Städten ist es meistens super schwer einen geeigneten Platz zu finden,
aber ich sehe das als ein kleines Spiel, was Gutes zu finden. Unsere erste Nacht
in Byron Bay verbrachten wir auf einem kleinen, dunklen Parkplatz von einem
Baumarkt. Auf den Parkplatz passten wirklich nur vielleicht 12 Autos und wir
stellten uns in den Windschatten von einem großen Transporter, dass uns von der
Straße aus niemand sehen kann. Schlafen wollten wir allerdings noch nicht und
so schauten wir uns das kleine Byron Bay erst einmal an. Auch hier in Byron
gibt es sehr viele Hippies und es ist DIE Backpackerhochburg überhaupt. Nachdem
wir was gegessen hatten, wollten wir uns noch einen Frozen Yogurt gönnen. Wir
also in den Laden und haben irgendwas von 8$ gelesen für einen Becher. Rechts
stand noch ne Tafel, wie die Selbstbedienung funktioniert aber wir haben sie
kaum beachtet. Wir beide machten uns den Becher natürlich randvoll und
wunderten uns schon, warum die anderen sich alle so wenig nahmen. Nach
Gelächter hinter uns und gründliches Lesen der „how to do“ Tafel realisierten
wir dann, dass der Preis natürlich nach Gramm berechnet wird. Macht ja
eigentlich auch Sinn aber wir 2 Deppen haben die Tafel natürlich nicht gelesen.
Und ja, was soll ich bloß sagen, Ihr dürft uns sehr gerne auslachen, wir
bezahlten mal eben stolze 25$ für 2 Frozen Yogurt :D! Na das hat ja schon mal
klasse funktioniert. Wir setzten uns mit dem halben Vermögen an den Strand,
holten uns danach noch ein Sixpack Bier, ließen den Abend ausklingen und gingen
dann schlafen. Es war das erste Mal, dass ich nicht alleine in meinem Auto
geschlafen habe und ich muss sagen, vom Platz her passt das alles sehr gut. Am
Anfang war lediglich das ins Bett steigen ein wenig lästig aber mit der Zeit
hat man sich auch daran auch gewöhnt. Den nächsten Tag nutzten wir um zum
Leuchtturm, dem Wahrzeichen von Byron Bay und zeitgleich der östlichste Punkt
Australiens, zu fahren und dort ein paar Wege abzugehen. Es war super klasse
Wetter und die Aussicht war einfach nur der Hammer! Ein wenig sprachlos und dem
Gefühl von absoluter Freiheit genoss ich die Aussicht ein wenig, bevor wir uns
an die kleinen Laufwege machten. Wir sahen ein paar Delfine und selbst morgens
um 8 Uhr war es ultra heiß und so blieb ein Sonnenbrand leider nicht aus!
Danach gings ab an den Surferbeach und die Wellen drückten mich so gut wie
jedes Mal auf den Boden oder schmissen mich sonst wohin. Es hat unnormal Spaß
gemacht und so verbrachten wir ein paar Stunden am Strand. Nachdem wir uns ne
Pizza holten gings doch direkt wieder zum Strand, man kann sich echt dran
gewöhnen! Diesmal begleitete uns Carsten, den wir ganz zufällig am Vorabend
getroffen hatten und den ich noch aus Brisbane kenne. Zufälle gibt’s - echt
unglaublich. Unser Schlafplatz war an diesem Abend direkt am Strand auf dem
Parkplatz und so standen mit uns noch 5 andere Campervans dort. Am nächsten
Morgen war dann der Plan, sofort zum Strand zu gehen uns ins Meer zu springen
aber leider fing es an zu regnen. Regen? Haha, ist doch egal, draußen 25 Grad, kann
mir also egal sein. Also gings erstmal ins Wasser und ich muss sagen, war echt
cool bei Regen im Meer zu sein. Und was kam dann? Delfine! Keine 10 Meter von
mir entfernt schwammen ein paar Delfine und genossen ebenfalls die Wellen.
Unglaublich! :-) Den Tag über haben wir dann eingekauft und uns dazu
entschieden schon Nachmittags loszufahren, da das Wetter die nächsten beiden
Tage genauso schlecht sein sollte.
Byron Bay
Also gings dann anstatt Dienstag schon am
Montag los und nach einer halben Stunde Fahrt waren wir in Lennox Head. Da gab
es ebenfalls einen Strand und wir entschieden, dass wir über Nacht dort blieben.
Wir haben uns neben einen anderen Van gestellt und verbrachten den Abend mit
den anderen beiden Deutschen in Ihrem Van mit Karten spielen. Dass ist mitunter
der einzige Punkt, der mich ein bisschen stört, ich kann in meinem Auto nicht
aufrecht sitzen und beispielsweise Karten spielen. Aber das war mir von vorne
rein bewusst und dafür habe ich einen 4WD.
Lennox Head
Nach Lennox Head hatten wir wieder
mal keinen genauen Plan, wo es uns als nächstes hinführt und so fuhren wir
einfach mal los. Im Reiseführer standen ein paar Nationalparks die alle auf
unserer Route nach unten lagen. So fuhren wir jeden dieser Park mal an und einer
glich dem anderen. Von allen Aussichtspunkten hatte man einen wunderschönen Blick
auf die jeweiligen Strände aber mit der Zeit sah wirklich alles gleich aus. So
machte ich an fast jedem Look Out ein Foto und dann kam ein kleines Highlight
meines Raodtrips! Einen Beach für 4 Wheel Driving. Das heißt, ich durfte auf
diesem Strand mit meinem Auto fahren.
Normalerweise muss man den Reifendruck senken, damit man sich nicht festfährt,
da ich aber nur mal kurz auf den Beach wollte, ignorierte ich dies gekonnt. Es
war ein super Gefühl, dort zu fahren und hat sehr viel Spaß gemacht. Leider kam
aber irgendwann eine größere Welle und da ich die Fenster aufhatte, wurde ich
einfach mal komplett nass :D. War ziemlich lustig und kurz darauf machten wir
uns wieder auf den Weg und stecken geblieben bin ich zum Glück auch nicht.
Nationalparks und 4WD Beach
Wir
fuhren noch 2 weitere Nationalparks an und entschieden uns in Grafton zu
nächtigen. In der kleinen, verschlafenen Stadt suchten wir uns einen
Schlafplatz und nach einer Pizza gings dann noch in einen Pub. Nach ein paar
Runde Pool und Bier gings dann schlafen, ehe wir uns am nächsten Tag auf nach
Coffs Harbour machten. Da auf dem Weg nichts besonders mehr lag, fuhren wir
direkt nach Coffs und besichtigten die Hafenstadt für eine Weile. Danach waren
wir für ein paar Stunden am Strand und schnell wurde klar, dass wir hier über
Nacht bleiben. Wir trafen ein paar Schweden und einige Deutsche und hatten
einen lustigen Abend mit einigen Spielen wie z.B. Monopoly.
Coffs Harbour – Sydney
Am nächsten Tag sollte es dann zu meinem persönlich
Highlight auf diesem Roadtrip kommen! Eigentlich wollten wir auf direktem Weg
nach Nambucca Heads durchfahren, doch auf
dem Highway war auf einmal der „Waterfall Way“ ausgeschildert. Vortags hatten
wir von diesem schon im Reiseführer gelesen und wollten dort eigentlich nicht
hin, weil wir erst nicht wussten wo er ist und wie weit er entfernt liegt.
Spontan fuhr ich die Ausfahrt raus und folgte der Beschilderung. Nach einer
Stunde Fahrt durch den Dschungel kamen wir an einem Information Center am
Dorrigo Nationalpark an und bekamen eine Karte mit 2 Wanderstrecken, die an 2
Wasserfällen vorbeiführten. Außerdem sollte es einen Wasserfall in 25 Minuten
Fahrt geben, aber dieser war leider gesperrt. Also machten wir uns auf die 2
stündige Wanderung und es war unfassbar. Wir waren mitten in einem Regenwald
und die Luft dort unten war so etwas von gut. Die Bäume waren riiiiiesen groß
und wirklich faszinierend. Am liebsten hätte ich jede 2 Minuten angehalten und
ein Foto gemacht, denn jeder Baum war einzigartig, individuell und sah klasse
aus. Dann kamen wir am ersten Wasserfall an und ich sah den ersten Wasserfall
in meinem Leben. Er war zwar nicht wirklich groß aber wirklich sehr schön. Beim
Zweiten konnten wir unter bzw. hinter den Wasserfall gehen und die Sicht
hindurch war beeindruckend. Wir gingen den Wanderweg zurück und kamen super froh
am Auto wieder an, dass wir uns für den Waterfall Way entschieden haben.
Dorrigo Nationalpark/Regenwald
1. Wasserfall
2. Wasserfall
Aber
ganz ehrlich, das konnte es doch noch nicht gewesen sein. Richtig, deshalb
entschieden wir uns dafür, zum abgesperrten Wasserfall zu fahren. Dort parkten
wir unser Auto und nahmen einfach mal so unser Handtuch weg. Abgesperrt?
Papalapa! Ein Schild wies nur darauf hin, dass der Wasserfall bzw. der Weg ab
morgen wieder frei ist. Also mal wieder gekonnt ignoriert und ab gings zum
Wasserfall. Warum und wo dieser gesperrt war, konnten wir nicht wirklich sehen.
Man kam ohne Probleme dorthin und wir waren glücklicherweise die Einzigen!
Wieder mal mit einem Gefühl der absoluten Freiheit und nicht in Worte zu fassen
stand ich vor diesem Wasserfall. Auf den Bildern kommt es leider nicht
annährend so rüber, wie es in echt war. Schnell zog ich meine Sachen aus und
sprang hinein. Man konnte nicht stehen und es war ein absoluter Adrenalinkick,
wie ich ihn selten erlebt habe. Mit der Ungewissheit, ob Tiere dort sind und
mit der gesamten Situation ein wenig überfordert schwamm ich dort unter den
Wasserfall hindurch und es war ein großartiges Gefühl.
Dangar Wasserfall
Wir genossen dieses
Highlight noch ein wenig ehe es dann nach Nambucca
Heads ging. Dort nächtigten wir allerdings nur und machten uns am
nächsten Morgen direkt auf nach Port Macquarie. Port Macquarie ist ein sehr
schöner Ort, nicht viele Backpacker, schöne Strände und es gab ein Koala
Krankenhaus. Dies besuchten wir auch direkt und hörten uns eine kleine Führung
über die Koalas an. Danach hieß es dann wieder einmal Strand! Dort blieben wir
dann auch den restlichen Tag über und abends auf dem Parkplatz saßen wir dann
mit 15-20 anderen Backpackern zusammen und hatten einen schönen Abend.
Geschlafen wurde direkt am Strand, Tür auf und man war quasi schon im Meer -
ein super Schlafspot also.
Koala Hospital
Surferstrand
Aussicht aus dem Auto am Schlafspot
Als letzter Stopp vor Sydney stand dann nur noch die
Studenten- und Hafenstadt Newcastle auf dem Programm. Newcastle ist der größte
Exporthafen für Kohle der Welt und so riesige Schiffe habe ich niemals zuvor
gesehen. In Newcastle blieben wir 2 Tage und haben ehrlicherweise nichts
anderes als den freien Park-/Campingplatz gesehen. Auch hier traf man wieder
einmal Unmengen an Backpackern und so wurden die beiden Abende sehr dem Alkohol
gewidmet. Ansonsten wurde noch Beachvolleyball und Flunkyball gespielt aber das
wars dann auch schon mit Newcastle und so gings vormittags dann nach Sydney.
Fazit: Der Roadtrip hat super Spaß gemacht und war ein sehr
schönes Abendteuer. Man trifft an allen Spots unzählige Gleichgesinnte und es
das Leben „on the Road“ ist genau meins. Meistens läuft es immer gleich ab, man
fährt in einen Ort, schläft dort so gut wie immer in Strandnähe und trifft auf
andere Backpacker, mit denen man den Abend verbringt. Manche Städte guckt man
sich genauer an und man unternimmt etwas und manchmal sucht man sich die Stadt einfach
nur als Schlafspot aus. Wie schon oben geschrieben, mein absolutes Highlight
war das Schwimmen in dem Wasserfall und der Regenwald. Ich weiß, dass das nur
ein kleiner Teil von Australien war, den ich gesehen habe und ich bin so
gespannt darauf, was noch alles so kommen mag.
Ich hoffe Ihr hattet alle ein besinnliches Weihnachtsfest
und ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wenn es bei euch 14 Uhr
schlägt, bin ich einfach mal schon im neuen Jahr. Das Feuerwerk werde ich mir
mit der Sicht auf das Opera House und auf die Harbour Bridge anschauen und die
Tage folgt dann mein Eintrag zu Weihnachten und Silvester in Sydney.
Have a nice
day mates and enjoy your New Years Eve! :-)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen