Montag, 30. Dezember 2013

Roadtrip Byron Bay - Sydney

So, leider hat es diesmal wieder sehr lange gedauert bis ich ans Blog schreiben gekommen bin aber das liegt leider daran, dass man einfach keine Zeit zum Schreiben findet – gerade auf nem Roadtrip!
Nach meinem letzten Blogeintrag hieß es dann also Abschied nehmen von den Wrights und der Knoblauchfarm. Die letzten Arbeitstage waren soweit recht chillig und Freitags Abend gab es dann ein kleines Abschieds-BBQ. Leonie, Hendrik und ich hatten der Familie einen kleinen Präsentkorb zusammengestellt, so gabs Süßigkeiten für die Kids und andere Kleinigkeiten. Wir hatten uns dazu noch überlegt, dass wir ein Schild mit nem Spruch basteln, denn im ganzen Garten stehen verteilt sehr viele Schilder mit diversen Sprüchen, so wie das mit dem Alkohol Spruch. Da wir sehr viel Bier mit Mark getrunken haben und er uns immer seine „German Connection“ genannt hat, fanden wir den perfekten Spruch!


 Das Schild mit dem Präsentkorb haben wir der Familie vor dem BBQ überreicht und es kam sehr gut an und die Überraschung ist uns voll gelungen. Wieder mal gabs sehr viel Bier und das BBQ war auch super lecker, endlich mal wieder was anderes, als die Nudel-/Omelette-/Backpackerküche! Mark und Kellie gaben uns dann noch 3 Adressen von ihren Verwandten, wo wir jederzeit hingehen können, wenn etwas sein sollte oder wir dort mal schlafen wollen würden. Zudem gabs noch Ratschläge, was wir auf unserer Tour nach Sydney sehen können und wo es sich lohnt anzuhalten. Nach einem sehr schönen Abend hieß es dann am nächsten Morgen Abschied nehmen und so konnte mein Roadtrip losgehen. 

Mein Fazit zu den 3 Wochen Farmarbeit fällt sehr positiv aus! Ich habe klasse Erfahrungen gemacht, sowohl mal Drecksarbeit als auch sehr angenehme Arbeit gemacht. Ich hatte einen richtig guten Farmer mit einer spitzen Familie und damit wohl auch viel Glück, denn man hört einfach so oft, dass sehr viele Leute einfach Pech mit ihrem Farmer haben. Ich will die Zeit nicht missen und es war genau das Abenteuer, was ich gesucht habe! Und was kommt nach dem Abenteuer? Richtig – schon wieder das Nächste mit meinem Roadtrip nach Sydney.

Ich fuhr Samstagmorgen dann los und mein erstes Ziel sollte Byron Bay heißen. Die Strecke dorthin zog sich über 6 Stunden und ich bin durch Land, Dschungel und Berge gefahren. Langweilig war die Strecke somit definitiv nicht und so gings ständig durch Kurven, Hügel und sonstiges. Ich bin nach Byron allerdings einen kleinen, gewollten Umweg über Nimbin gefahren. Nimbin? Für jeden Kiffer das Paradies schlecht hin in Australien! Nimbin ist eigentlich nur eine kleine Straße, an der links und rechts ein paar Geschäfte sind, mehr gibt’s dort nicht. Gras ist hier sozusagen legalisiert und die Stadt besteht somit nur aus Hippies und Backpackern. In Nimbin hat mal ein Hippie-Festival stattgefunden und ein paar Leute wurden wegen Gras in Polizeigewahrsam genommen. Alle Leute von diesem Festival demonstrierten vor der Polizeiwache für die Festgenommenen und seit diesem Aufstand ist Gras inoffiziell offiziell legalisiert, da die Polizei dort scheinbar gegen die Hippies nicht ankam. Nimbin ist somit für sein Gras bekannt und selbst in Reiseführern wird von einem „highen Ausflug“ geredet. So wurde ich dann von einigen alten und wirklich kaputten Omas angequatscht, ob ich Cookies mit Gras kaufen will oder generell Gras. So ist es selbstverständlich, dass auf nem Tisch in einer Bar einfach mal so n Päckchen mit mehreren hunderten Gramm Gras lag. In Nimbin war ich nur 15 Minuten, die Stadt besteht wie gesagt quasi nur aus einer Straße. War mal cool diese Hippiestadt zu sehen, nur nochmal müsste ich nicht hin. Dann fuhr ich weiter nach Byron Bay und war innerhalb von einer Stunde vor Ort. Da ich mich nun in New South Wales und nicht mehr in Queensland befinde, hat sich die Zeit nochmals um eine Stunde nach vorne verschoben und so sind es zurzeit 10 Stunden Unterschied zu euch.

Byron Bay – Coffs Harbour
In Byron Bay angekommen sammelte ich Niklas am Bahnhof auf. Wie in meinem letzten Eintrag schon erwähnt, ich kenne Niklas vom Fußball und von nun an sollte es zusammen die Ostküste runter bis nach Sydney gehen. Nun hieß es erst einmal, einen Schlafplatz zu finden. Es war somit auch das erste Mal, dass ich in meinem Auto in einer Stadt schlafe. Generell ist das Schlafen in Autos in fast ganz Australien verboten und es wird mich hohen Strafen gedroht. Interessieren tut das allerdings kaum jemanden und jeder machts :D. Man hört vereinzelt von Strafzetteln über 300$ aber was wohl gang und gebe ist sind Verwarnungen. Man wird also einmal verwarnt und vom Ranger geweckt und wenn man noch einmal an demselben Platz erwischt wird kommt die Strafe. Wir fuhren also ein wenig durch die Gegend und guckten uns nach Schlafmöglichkeiten um. In Städten ist es meistens super schwer einen geeigneten Platz zu finden, aber ich sehe das als ein kleines Spiel, was Gutes zu finden. Unsere erste Nacht in Byron Bay verbrachten wir auf einem kleinen, dunklen Parkplatz von einem Baumarkt. Auf den Parkplatz passten wirklich nur vielleicht 12 Autos und wir stellten uns in den Windschatten von einem großen Transporter, dass uns von der Straße aus niemand sehen kann. Schlafen wollten wir allerdings noch nicht und so schauten wir uns das kleine Byron Bay erst einmal an. Auch hier in Byron gibt es sehr viele Hippies und es ist DIE Backpackerhochburg überhaupt. Nachdem wir was gegessen hatten, wollten wir uns noch einen Frozen Yogurt gönnen. Wir also in den Laden und haben irgendwas von 8$ gelesen für einen Becher. Rechts stand noch ne Tafel, wie die Selbstbedienung funktioniert aber wir haben sie kaum beachtet. Wir beide machten uns den Becher natürlich randvoll und wunderten uns schon, warum die anderen sich alle so wenig nahmen. Nach Gelächter hinter uns und gründliches Lesen der „how to do“ Tafel realisierten wir dann, dass der Preis natürlich nach Gramm berechnet wird. Macht ja eigentlich auch Sinn aber wir 2 Deppen haben die Tafel natürlich nicht gelesen. Und ja, was soll ich bloß sagen, Ihr dürft uns sehr gerne auslachen, wir bezahlten mal eben stolze 25$ für 2 Frozen Yogurt :D! Na das hat ja schon mal klasse funktioniert. Wir setzten uns mit dem halben Vermögen an den Strand, holten uns danach noch ein Sixpack Bier, ließen den Abend ausklingen und gingen dann schlafen. Es war das erste Mal, dass ich nicht alleine in meinem Auto geschlafen habe und ich muss sagen, vom Platz her passt das alles sehr gut. Am Anfang war lediglich das ins Bett steigen ein wenig lästig aber mit der Zeit hat man sich auch daran auch gewöhnt. Den nächsten Tag nutzten wir um zum Leuchtturm, dem Wahrzeichen von Byron Bay und zeitgleich der östlichste Punkt Australiens, zu fahren und dort ein paar Wege abzugehen. Es war super klasse Wetter und die Aussicht war einfach nur der Hammer! Ein wenig sprachlos und dem Gefühl von absoluter Freiheit genoss ich die Aussicht ein wenig, bevor wir uns an die kleinen Laufwege machten. Wir sahen ein paar Delfine und selbst morgens um 8 Uhr war es ultra heiß und so blieb ein Sonnenbrand leider nicht aus! Danach gings ab an den Surferbeach und die Wellen drückten mich so gut wie jedes Mal auf den Boden oder schmissen mich sonst wohin. Es hat unnormal Spaß gemacht und so verbrachten wir ein paar Stunden am Strand. Nachdem wir uns ne Pizza holten gings doch direkt wieder zum Strand, man kann sich echt dran gewöhnen! Diesmal begleitete uns Carsten, den wir ganz zufällig am Vorabend getroffen hatten und den ich noch aus Brisbane kenne. Zufälle gibt’s - echt unglaublich. Unser Schlafplatz war an diesem Abend direkt am Strand auf dem Parkplatz und so standen mit uns noch 5 andere Campervans dort. Am nächsten Morgen war dann der Plan, sofort zum Strand zu gehen uns ins Meer zu springen aber leider fing es an zu regnen. Regen? Haha, ist doch egal, draußen 25 Grad, kann mir also egal sein. Also gings erstmal ins Wasser und ich muss sagen, war echt cool bei Regen im Meer zu sein. Und was kam dann? Delfine! Keine 10 Meter von mir entfernt schwammen ein paar Delfine und genossen ebenfalls die Wellen. Unglaublich! :-) Den Tag über haben wir dann eingekauft und uns dazu entschieden schon Nachmittags loszufahren, da das Wetter die nächsten beiden Tage genauso schlecht sein sollte. 

Byron Bay



 Also gings dann anstatt Dienstag schon am Montag los und nach einer halben Stunde Fahrt waren wir in Lennox Head. Da gab es ebenfalls einen Strand und wir entschieden, dass wir über Nacht dort blieben. Wir haben uns neben einen anderen Van gestellt und verbrachten den Abend mit den anderen beiden Deutschen in Ihrem Van mit Karten spielen. Dass ist mitunter der einzige Punkt, der mich ein bisschen stört, ich kann in meinem Auto nicht aufrecht sitzen und beispielsweise Karten spielen. Aber das war mir von vorne rein bewusst und dafür habe ich einen 4WD. 

 Lennox Head

Nach Lennox Head hatten wir wieder mal keinen genauen Plan, wo es uns als nächstes hinführt und so fuhren wir einfach mal los. Im Reiseführer standen ein paar Nationalparks die alle auf unserer Route nach unten lagen. So fuhren wir jeden dieser Park mal an und einer glich dem anderen. Von allen Aussichtspunkten hatte man einen wunderschönen Blick auf die jeweiligen Strände aber mit der Zeit sah wirklich alles gleich aus. So machte ich an fast jedem Look Out ein Foto und dann kam ein kleines Highlight meines Raodtrips! Einen Beach für 4 Wheel Driving. Das heißt, ich durfte auf diesem Strand  mit meinem Auto fahren. Normalerweise muss man den Reifendruck senken, damit man sich nicht festfährt, da ich aber nur mal kurz auf den Beach wollte, ignorierte ich dies gekonnt. Es war ein super Gefühl, dort zu fahren und hat sehr viel Spaß gemacht. Leider kam aber irgendwann eine größere Welle und da ich die Fenster aufhatte, wurde ich einfach mal komplett nass :D. War ziemlich lustig und kurz darauf machten wir uns wieder auf den Weg und stecken geblieben bin ich zum Glück auch nicht. 

Nationalparks und 4WD Beach









Wir fuhren noch 2 weitere Nationalparks an und entschieden uns in Grafton zu nächtigen. In der kleinen, verschlafenen Stadt suchten wir uns einen Schlafplatz und nach einer Pizza gings dann noch in einen Pub. Nach ein paar Runde Pool und Bier gings dann schlafen, ehe wir uns am nächsten Tag auf nach Coffs Harbour machten. Da auf dem Weg nichts besonders mehr lag, fuhren wir direkt nach Coffs und besichtigten die Hafenstadt für eine Weile. Danach waren wir für ein paar Stunden am Strand und schnell wurde klar, dass wir hier über Nacht bleiben. Wir trafen ein paar Schweden und einige Deutsche und hatten einen lustigen Abend mit einigen Spielen wie z.B. Monopoly. 

Coffs Harbour – Sydney
Am nächsten Tag sollte es dann zu meinem persönlich Highlight auf diesem Roadtrip kommen! Eigentlich wollten wir auf direktem Weg nach Nambucca Heads durchfahren, doch auf dem Highway war auf einmal der „Waterfall Way“ ausgeschildert. Vortags hatten wir von diesem schon im Reiseführer gelesen und wollten dort eigentlich nicht hin, weil wir erst nicht wussten wo er ist und wie weit er entfernt liegt. Spontan fuhr ich die Ausfahrt raus und folgte der Beschilderung. Nach einer Stunde Fahrt durch den Dschungel kamen wir an einem Information Center am Dorrigo Nationalpark an und bekamen eine Karte mit 2 Wanderstrecken, die an 2 Wasserfällen vorbeiführten. Außerdem sollte es einen Wasserfall in 25 Minuten Fahrt geben, aber dieser war leider gesperrt. Also machten wir uns auf die 2 stündige Wanderung und es war unfassbar. Wir waren mitten in einem Regenwald und die Luft dort unten war so etwas von gut. Die Bäume waren riiiiiesen groß und wirklich faszinierend. Am liebsten hätte ich jede 2 Minuten angehalten und ein Foto gemacht, denn jeder Baum war einzigartig, individuell und sah klasse aus. Dann kamen wir am ersten Wasserfall an und ich sah den ersten Wasserfall in meinem Leben. Er war zwar nicht wirklich groß aber wirklich sehr schön. Beim Zweiten konnten wir unter bzw. hinter den Wasserfall gehen und die Sicht hindurch war beeindruckend. Wir gingen den Wanderweg zurück und kamen super froh am Auto wieder an, dass wir uns für den Waterfall Way entschieden haben. 

Dorrigo Nationalpark/Regenwald



1. Wasserfall


2. Wasserfall

 
Aber ganz ehrlich, das konnte es doch noch nicht gewesen sein. Richtig, deshalb entschieden wir uns dafür, zum abgesperrten Wasserfall zu fahren. Dort parkten wir unser Auto und nahmen einfach mal so unser Handtuch weg. Abgesperrt? Papalapa! Ein Schild wies nur darauf hin, dass der Wasserfall bzw. der Weg ab morgen wieder frei ist. Also mal wieder gekonnt ignoriert und ab gings zum Wasserfall. Warum und wo dieser gesperrt war, konnten wir nicht wirklich sehen. Man kam ohne Probleme dorthin und wir waren glücklicherweise die Einzigen! Wieder mal mit einem Gefühl der absoluten Freiheit und nicht in Worte zu fassen stand ich vor diesem Wasserfall. Auf den Bildern kommt es leider nicht annährend so rüber, wie es in echt war. Schnell zog ich meine Sachen aus und sprang hinein. Man konnte nicht stehen und es war ein absoluter Adrenalinkick, wie ich ihn selten erlebt habe. Mit der Ungewissheit, ob Tiere dort sind und mit der gesamten Situation ein wenig überfordert schwamm ich dort unter den Wasserfall hindurch und es war ein großartiges Gefühl. 

Dangar Wasserfall





Wir genossen dieses Highlight noch ein wenig ehe es dann nach Nambucca Heads ging. Dort nächtigten wir allerdings nur und machten uns am nächsten Morgen direkt auf nach Port Macquarie. Port Macquarie ist ein sehr schöner Ort, nicht viele Backpacker, schöne Strände und es gab ein Koala Krankenhaus. Dies besuchten wir auch direkt und hörten uns eine kleine Führung über die Koalas an. Danach hieß es dann wieder einmal Strand! Dort blieben wir dann auch den restlichen Tag über und abends auf dem Parkplatz saßen wir dann mit 15-20 anderen Backpackern zusammen und hatten einen schönen Abend. Geschlafen wurde direkt am Strand, Tür auf und man war quasi schon im Meer - ein super Schlafspot also. 

Koala Hospital




Surferstrand




Aussicht aus dem Auto am Schlafspot

Als letzter Stopp vor Sydney stand dann nur noch die Studenten- und Hafenstadt Newcastle auf dem Programm. Newcastle ist der größte Exporthafen für Kohle der Welt und so riesige Schiffe habe ich niemals zuvor gesehen. In Newcastle blieben wir 2 Tage und haben ehrlicherweise nichts anderes als den freien Park-/Campingplatz gesehen. Auch hier traf man wieder einmal Unmengen an Backpackern und so wurden die beiden Abende sehr dem Alkohol gewidmet. Ansonsten wurde noch Beachvolleyball und Flunkyball gespielt aber das wars dann auch schon mit Newcastle und so gings vormittags dann nach Sydney.
Fazit: Der Roadtrip hat super Spaß gemacht und war ein sehr schönes Abendteuer. Man trifft an allen Spots unzählige Gleichgesinnte und es das Leben „on the Road“ ist genau meins. Meistens läuft es immer gleich ab, man fährt in einen Ort, schläft dort so gut wie immer in Strandnähe und trifft auf andere Backpacker, mit denen man den Abend verbringt. Manche Städte guckt man sich genauer an und man unternimmt etwas und manchmal sucht man sich die Stadt einfach nur als Schlafspot aus. Wie schon oben geschrieben, mein absolutes Highlight war das Schwimmen in dem Wasserfall und der Regenwald. Ich weiß, dass das nur ein kleiner Teil von Australien war, den ich gesehen habe und ich bin so gespannt darauf, was noch alles so kommen mag.
Ich hoffe Ihr hattet alle ein besinnliches Weihnachtsfest und ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wenn es bei euch 14 Uhr schlägt, bin ich einfach mal schon im neuen Jahr. Das Feuerwerk werde ich mir mit der Sicht auf das Opera House und auf die Harbour Bridge anschauen und die Tage folgt dann mein Eintrag zu Weihnachten und Silvester in Sydney. 

Have a nice day mates and enjoy your New Years Eve! :-)
 


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