Dienstag, 14. Januar 2014

Weihnachten und Silvester in Sydney

Zuerst einmal wünsche ich euch allen ein frohes neues Jahr! Ich hoffe, Ihr habt alle schön ins neue Jahr gefeiert und der Kater am nächsten Morgen war nicht allzu schlimm ;-). 

Kommen wir zu meiner Ankunft in Sydney. Nachdem wir nachmittags angekommen sind machte ich mich mit Niklas eigentlich direkt auf in die Stadt. Wir hatten am Wentworth Park geparkt, wo wir auch die nächsten Tage stehen sollten, da es dort öffentliche Duschen (sogar warme!!) und Toiletten gab. Außerdem ist man sehr schnell im CBD und unzählige Backpacker parken ebenfalls an diesem Park, genug Gleichgesinnte also. Wir latschten also in die City und wollten eigentlich erst mal direkt zur berühmten Oper von Sydney. Auf dem Weg dorthin trafen wir noch Dominik, mit dem ich schon in Brisbane zusammen im Hostel gewohnt habe und der ja ebenfalls aus Gladbach kommt. Da er schon einige Tage länger in Sydney war, zeigte er uns den Weg zur Oper und dann standen wir dort. Das berühmte Opera House, was man normalerweise nur aus Bildern oder aus dem Fernsehen kennt und links davon die Harbour Bridge.

Opera House Sydney


Das sind dann die Momente an denen man realisiert, dass man sich auf der anderen Seite der Welt befindet. Ich bin unfassbar glücklich, dass ich es gewagt habe den Schritt nach Australien gemacht zu haben und derzeit einfach mein Leben lebe, wie ich es für richtig halte. Nach kurzer Besichtigung der Wahrzeichen von Sydney gings dann zum Auto zurück. Wie eben schon berichtet, standen mit uns unzählige andere Vans und Backpacker Autos am Wentworth Park. Über Facebook und eine Camping-App hat sich der Park sehr schnell rumgesprochen und so standen über Weihnachten und Silvester einfach mal bis zu 70 Autos dort. Gerade in Großstädten wie zum Beispiel Sydney ist es sehr schwierig einen Platz zu finden, wo man parken und schlafen kann, da es an allen Stränden verboten ist und man sonst nur selten öffentliche Duschen in der Nähe vom CBD findet. Wie dem auch sei, wir hatten den 24.12 und Weihnachten stand also vor der Tür. Netterweise boten mir Nadja und Johanna an über die Weihnachtstage bei ihnen zu schlafen, da ihre Mitbewohnerin für ein paar Tage zu ihrer Familie geflogen ist. Nadja und Johanna kenne ich aus meinem ersten Hostel in Brisbane und wir saßen im selben Flugzeug auf dem Weg nach Australien (haben es aber erst im Hostel rausgefunden) und haben uns schon in Brisbane super gut verstanden.

Johanna und Nadja

So ging es also morgens zu den Mädels und ich schleppte meinen ganzen Kram mit. Die Mädels wohnen in einem Hostel, das aber für Langzeitaufenthalte ausgerichtet ist und so teilt man sich mit 3 anderen ein Zimmer und hat ein eigenes Badezimmer. Man fühlt sich, wie ich finde, nicht wirklich wie in einem Hostel sondern eher wie in einer riesen großen WG. Während ich für die nächsten Tage bei den Mädels geschlafen habe, hat Niklas weiterhin in meinem Auto geschlafen. Wir hatten wirklich null Pläne, wie wir Weihnachten verbringen sollten und so fasten wir schnell den Entschluss im Hostel was Leckeres zu kochen. Für Raclette hat es leider nicht gereicht, aber als Backpacker muss man nun einmal Abstriche machen und so gaben wir uns unteranderem auch sehr gerne mit Bohnen im Speckmantel zufrieden. Weihnachten wird hier in Australien, genau wie in England, eigentlich am 25.12 gefeiert und so planten wir für den nächsten Tag ein leckeres BBQ am Strand. Ehe wir uns am nächsten Tag auf dem Weg zum Strand machten, stand noch der Heiligabend an. Nachdem wir uns im Hostel den Bauch vollschlugen, gings zu Leuten aus der Stufe von den Mädels in ein Hotel. Von denen sind irgendwie um die 15 Leute in Australien und so feierten sie Heiligabend fast alle zusammen und netterweise durften wir uns anschließen. Vom Abend gibt’s dann allerdings nicht wirklich viel zu erzählen, bis auf das wir bis Frühmorgens im Hotelzimmer saßen und Trinkspiele spielten.


Nicht wirklich ausgeschlafen gings dann am 1. Weihnachtstag mit Niklas, Dominik und einer Bekannten von ihm zum Strand und wir machten uns ein leckeres BBQ. Ein Punkt vermieste uns den Tag allerdings - wenn ich an Weihnachten in Australien denke, dann habe ich und ich denke da bin ich wahrlich nicht der einzige, die Vorstellung von warmen 30 Grad, Sonne und Strand. Was war es aber dann? Das komplette Gegenteil mit Dauerregen. Den ganzen Tag über regnete es fast ununterbrochen und so trübte es schon ein wenig die Stimmung. Da ist man einmal an Weihnachten in Australien und dann hat man quasi genau dasselbe Wetter wie in Deutschland – na große Klasse! Trotz Dauerregen zogen wir aber den Plan durch und führten das BBQ bis zum Ende fort. Eigentlich hatte ich vor, ein Foto am Strand mit Weihnachtsmütze zu machen, allerdings wär es bei diesem Wetter nicht wirklich cool gewesen und so kann euch leider nicht mit einem solchen Foto begeistern. Der restliche Tagesplan sah eigentlich so aus, dass wir abends zusammen mit den Mädels feiern gehen wollten. Dies ist dann aber durch die beschriebene Wetterlage wortwörtlich ins Wasser gefallen und so saßen wir letzten Endes mit fast 10 Leuten im Zimmer und haben dort unsere eigene kleine Party gemacht.


Aufgeschoben und nicht aufgehoben gingen wir dann aber am nächsten Tag feiern. Wie Ihr lesen könnt, dass alles hatte nicht im Geringsten etwas mit Weihnachten zu tun. Gut, vielleicht das schlechte Wetter, was man aus Deutschland gewohnt ist, aber mehr dann auch nicht. Weihnachtsstimmung kam kein einziges Mal so richtig auf und wenn man „Let It Snow“ im Einkaufszentrum aus den Lautsprechern hört, dann kann man eigentlich nur lachen. So wie mir ging es aber wirklich allen anderen Backpackern auch aber das war nun wirklich nicht anders zu erwarten.





Nun hieß es für mich wieder umziehen und so packte ich meine Sachen und zog wieder ins Auto. Als kleines Dankeschön für die 3-tägige Übernachtung brachte ich den Mädels und der Mitbewohnerin am nächsten Morgen Frühstück und Kaffee und die kleine Freude ist mir sehr gelungen. Abends gings dann wieder einmal feiern und am Tag darauf endlich mal wieder Strand. Wir fuhren mit dem Bus nach Bondi Beach und machten von dort aus einen Walk nach Coogee. Wir hatten uns Zeit gelassen und nach 2 Stunden Fußweg an der wunderschönen Küste entlang entspannten wir uns noch eine Weile am Strand.

Bondi Beach
 
Coogee Walk

 
 

 
 

Das Ergebnis, wenn man nicht zum Friseur geht... Und das ist erst der Anfang!

Während ich die meiste Zeit was mit Johanna und Nadja machte, war Niklas mit ein paar anderen Leuten unterwegs, die er bei nem PlayStation Abend kennenlernte. Während dieser Tage kamen dann auch noch Henrik und Leonie am Park an, mit denen ich zusammen auf der Knoblauchfarm gearbeitet habe. Wenn ich mal nicht unterwegs war hing ich die meiste Zeit mit den Beiden am Park ab und so lernte ich auch noch einige Freunde von den Beiden kennen, da auch von derer Stufe einige Leute in Australien sind. So langsam mussten wir uns an die Planung für Silvester begeben und so hörte man sich ein wenig um, was die anderen denn so vorhaben. Klar war, dass Ich das Feuerwerk sehen wollte – so wie eigentlich jeder hier in Sydney. Es gab eine Homepage mit allen Parks in Sydney, von denen man das Feuerwerk aus sehen konnte. Das Problem bei den meisten Parks, man konnte seine eigenen Getränke nicht mitbringen. Da Alkohol hier recht teuer ist und wir armen Backpacker keine Lust haben, 10$ für ein Bier zu bezahlen, fielen die meisten Parks somit raus. Außerdem muss man sich bei fast allen Parks schon morgens früh anstellen, um einen guten Platz zu bekommen geschweige denn überhaupt erst einmal auf den Park drauf zu kommen. So fand ich im Internet ein paar gute Berichte zu Lavender Bay. Von dort aus sollte man das Feuerwerk mit Blick auf die Harbour Bridge angeblich super gut sehen und der Park schien auch ein kleiner Geheimtipp zu sein, denn er war offiziell nicht als Spot für das Feuerwerk eingetragen. Henrik, Leonie und ein paar Freunde von ihnen fuhren am Vorabend dann schon mal dort hin, um die Lage zu checken. Da man von dort aus wirklich super gut sehen konnte, blieben sie direkt mit ihrem Van dort um am nächsten Tag gute Plätze zu sichern. Ich machte mich mit Dominik und noch einem anderen vom Park an Silvester gegen 12 Uhr auf und so fuhren wir mit dem Bus zu den Anderen. Um 13 Uhr angekommen begutachteten wir die klasse Sicht und das erste Bier wurde getrunken. Normalerweise war in diesem Park Alkohol verboten aber weder uns noch den anderen Parkbesuchern interessierte das. Viel gibt’s dann zum Tagesablauf nicht mehr zu erzählen. Von 13 Uhr an spielten wir Trinkspiele, machten n kurzen Mittagsschlaf und warteten auf das Feuerwerk. Nachmittags kam dann allerdings die Polizei oftmals vorbei und leider waren wir dann diejenigen, die kontrolliert wurden. Wir wurden ermahnt und sollte unsere Getränke beseitigen – was wir natürlich nicht machten. Wir schoben das Bier und alle anderen Sachen lediglich etwas weiter in den Busch und ließen uns natürlich nicht von der Ermahnung unterkriegen. So gings dann auch bis abends weiter ehe die Polizei nochmals kam und diesmal leider kein Spaß verstand. So wurde an unseren Getränken gerochen und Flaschen wurden ausgekippt. Der gute Malibu Sprite! :-( Glücklicherweise fanden sie aber nicht alles und das Katz & Mausspiel ging weiter, jedoch war es für den Abend das letzte Mal, dass wir die Polizei sahen. Es ging immer weiter auf Mitternacht zu und so platzierten wir uns eine viertel Stunde vorher und waren alle sehr gespannt was uns erwarten würde. Dann war es soweit, die Uhr schlug zwölf und wir waren im neuen Jahr. Das angekündigte, spektakuläre Feuerwerk begann, worauf ich 11 Stunde wartete. Und was soll ich sagen…DAS sollte wirklich das Feuerwerk sein, wovon jeder so schwärmt und wofür es angeblich so berühmt ist!? Ganze 13 lange Minuten und die Erwartungen bei weitem übertroffen standen wir dann nach dem Feuerwerk dort und fragten uns, haben wir jemals so etwas geiles erlebt? Ne, jetzt mal im Ernst, wir waren wirklich alle sichtlich enttäuscht und hatten viel höhere Erwartungen von dem Ganzen.
. Aber trotzdem kann ich sagen, Silvester in Sydney, ich war da!  Während ich nach dem Feuerwerk noch eine Wette einlöste und ins Meer sprang gingen die meisten von uns schlafen, da fast alle Ihren Van, wie schon erwähnt, dort stehen hatten. Nachdem ich die Wette eingelöst hatte saßen wir noch zu dritt bis 2 Uhr an unserem Spot und leerten die restlichen Getränke. Danach hatten wir einen 2 stündigen Fußmarsch zurück zu unseren Autos vor uns, da keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr fuhren. Nach einer kurzen Stärkung bei Mc Donalds trafen wir dann auch endlich bei den Autos ein und erholten uns von dem langen Tag.
PS: Es folgt die Tage auch noch ein kleines Video zum Feuerwerk!