Diesmal kams zu einer Situation, die ich bisher nie zuvor
auf meiner Reise hatte. Ich musste mich an einen Zeitraum halten und einen
festen Plan aufstellen, also nichts mehr mit spontan abhauen und Pläne schmieden.
Warum? Ganz einfach. Eine Freundin aus Gladbach, Annika, hat sich entschlossen
mir in Asien anzuschließen. Das ganze Ding ging relativ spontan über die Bühne
und so war von vorne rein klar, dass ich am 1. November in Bangkok sein muss.
Mein Aufenthalt auf Boracay plante ich also für 12 Tage und buchte direkt schon
meine Flüge nach Bangkok mit. Zuallererst war es aber erst einmal ein großer
Aufwand auf die Philippinen zu kommen. Mit Sicherheit hätte es Direktflüge von
Bali dorthin gegeben, aber als Backpacker nimmt man selbstverständlich das
Günstigste was man finden kann und so gings erstmal 3 Stunden nach Kuala Lumpur
und weitere knapp 4 Stunden nach Manila, der Hauptflughafen in den Philippinen.
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Landeanflug Manila |
Dort hatte ich dann 3 Stunden Aufenthalt und ich nahm meinen letzten Flug nach
Kalibo, lediglich 1 Stunde Flug. Wer glaubt ich sei jetzt am Ziel angekommen
liegt falsch. Von Kalibo gings es noch knapp 3 Stunden mit Bus und Fähre nach
Boracay und endlich war ich angekommen! Durch die Feierei am Vorabend konnte
ich relativ viel und gut schlafen und so steckte ich das stundenlange Rumsitzen
ganz gut weg. Ich buchte mir für die ersten 3 Tage ein Hostel, um erstmal zu
checken, ob es vernünftig ist und sich für weitere Nächte empfiehlt. Ja, ich
kam also dort an und war absolut enttäuscht. Wo bin ich hier gelandet!? Es
regnete den ganzen Abend, durch Matschpfützen gings zu meinem Hostel und
irgendwie war alles dumm. Ich checkte im Hostel ein und nicht lange später war
ich auch schon am Schlafen, nachdem ich dem Regen noch eine Weile zuhörte. In
den Philippinen war es zu dem Zeitpunkt Ende der Regenzeit. Es war mir also
bewusst, dass es des Öfteren Regnen würde aber irgendwie war ich dann doch sehr
enttäuscht am Anfang. Und hier soll ich 12 Tage bleiben? Um Gottes Willen war
mein erster Gedanke. Ich hatte geplant, nachdem ich ziemlich lange durch Bali
getravelt bin und nach Boracay mit Annika durch Thailand reise, einfach mal
richtig Urlaub zu machen. Ich gestehe, das klingt schon was pervers, Urlaub vom
Urlaub… Aber naja, am Strand liegen, Cocktails trinken und die Seele baumeln
lassen bevor es wieder auf Tour geht. Nach der großen Enttäuschung vom Abend
gings am nächsten Morgen erstmal bei wunderschönem Wetter an den White Beach,
für den Boracay so berühmt ist. Dann stand ich da, sprachlos rieb ich mir durch
die Augen und konnte nicht fassen wo ich gelandet bin. Am Abend noch den Kopf
in den Sand gesteckt und jetzt einfach nur fassungslos von dem was ich vorfand.
Einen atemberaubenden Strand. Glasklares, türkises Wasser. Weißer Sand. Palmen.
Mit wenigen Worten: das Paradies!! Ich hatte recht hohe Erwartungen aber damit
habe ich nicht gerechnet – was für Farben das einfach sind. Ich stürzte mich
direkt ins Wasser und konnte mein Glück kaum glauben. Nicht zu warm, nicht zu
kalt, einfach nur perfekt. Hier könnte man sich glatt vorstellen zu leben, ne
Beach Bar aufzumachen und einfach sein Leben zu genießen! Ich haute mich auf
eine der Liegen, die extra für die Leute aus dem Hostel reserviert waren. Nach
kurzer Zeit kamen auch schon ein paar Andere vom Hostel und gesellten sich am
späten Morgen mit Cocktails dazu.
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Deniz, der Barkeeper |
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an der Strandbar vom Hostel |
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im Hostel |
Schnell war mir klar, das Frendz Resort ist
das absolute Partyhostel. Die Leute völlig offen und alle machen dasselbe,
Strand, Trinken und Feiern. Viel mehr kann man eigentlich auch nicht machen in
Boracay, ausgenommen Ausflüge mit Booten etc. Die nächsten Tage liefen
eigentlich alle gleich ab. Gefrühstückt wurde erst mal mit dem „Swedish
Breakfast“, also einem Starkbier. Dann gings irgendwann Richtung Strand, den Tag
über wurde dort gechillt mit mal mehr und mal wenigeren Drinks und Abends gings
ins Hostel bis 23 Uhr an die Bar und danach gings feiern, mal in kleineren Bars
am Strand oder aber eben in einen größeren Club. Es gibt Leute dort im Hostel,
die einfach unkaputtbar sind. Das Swedish Breakfast fand seinen Namen durch 3
Schweden, die einfach JEDEN(!) Tag von morgens bis abends ununterbrochen
trinken, oder vielleicht passt hier das Wort „saufen“ besser. Dass dort einfach
mal die verrücktesten Leute rumlaufen, die ich bisher auf meiner Reise
getroffen habe, könnt ihr spätestens nach folgenden Bildern nachvollziehen.
Ihr seht richtig, die Leute lassen sich das Gesicht von
jemanden den sie seit ein paar Tagen kennen einfach so auf den Hintern tätowieren.
Keine Sorge liebe Eltern, so durchgeknallt und bescheuert bin ich dann doch
noch nicht und ich bin Tattoofrei geblieben! ;-) So verrückt die Leute auch
waren, wir hatten einfach alle super viel Spaß und waren ne richtig geile
Truppe. Es gibt Leute dort, die einfach hängen geblieben sind und schon einfach
mal 1 Monat dort sind. Leider war ich in Boracay auch 2-3 Tage krank und ich
verbrachte die meiste Zeit im Bett. Das erste Mal, dass ich überhaupt mal so
richtig krank war auf meiner Reise. An einem anderen Tag haben wir einen
Ausflug nach Magic Island gemacht. Auf Magic Island hat man an den Klippen
Sprungbretter gebaut und so konnte man von verschiedenen Höhen von den Klippen
ins mehr springen. Wir hatten unlimited Drinks dabei und so fing es mit Bier
auf dem Boot an und ging mit Rum Cola weiter. Auf Magic Island waren wir für
einige Stunden, jumpten ununterbrochen ins Meer und steigerten stetig unseren
Pegel. Den Sonnenuntergang erlebten wir auf der Rückfahrt auf dem Boot und so
endete ein grandioser Trip. Der Blick von den Klippen auf anderen Inseln und
Strände, die Kulisse an sich selbst, einfach nur der Wahnsinn. Leider hab ich
hiervon keine Fotos, da ich meine Kamera vergessen habe, aber als Entschädigung
gibt’s wenigstens ein Gruppenfoto.
Ich hatte eine menge Spaß und kann jedem Boracay wärmstens
empfehlen. Ob Luxushotel oder Hostel, für jede Preisklasse ist was dabei und
jeder kommt auf seine Kosten in diesem Paradies. Für mich persönlich war die
Zeit in Boracay dann doch ein wenig zu krass und im Nachhinein hätte ich
anstatt so lange in Boracay zu bleiben noch in Palawan vorbeigeschaut. Ein
steht jedoch fest, mit Boracay habe ich einen so schönen Vorgeschmack auf die
Philippinen bekommen, dass ich einfach Lust auf mehr habe. Hier war ich
definitiv nicht das letzte Mal. Philippinen, the place to be!?Maybe…! Jetzt habe ich Euch so lange auf die Folter gespannt, jetzt
gibt’s die Fotos. Ich kann es selbst kaum glauben, dass ich diese Fotos gemacht
habe und nein, sie sind nicht aus einem Bilderbuch!
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so lässt sichs leben, oder? |
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Sonnenuntergang der seinesgleichen sucht |
Ich glaube, ich habe euch nicht zu viel versprochen und das längere Warten auf diesen Blogeintrag hat sich gelohnt. Nun könnt ihr meine Beschreibung vom Anfang dieses Beitrags bzg. meiner Sprachlosigkeit nachvollziehen und mit "Paradies" habe ich vermutlich das richtige Wort getroffen! Wenn Ihr also euren nächsten Urlaub außerhalb von Europa plant, denkt über die Philippinen nach Freunde!
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