Sonntag, 21. September 2014

Westcoast Baby!

Die Westküste hat einfach alles zu bieten was man sich nur wünschen kann! Aber fangen wir von vorne an. Es war klar, dass wir die Westküste mindestens zu 6. machen werden und wir suchten noch 2 weitere Mitfahrer. Dies hatte aber scheinbar wenig Erfolg und keiner wollte sich dem Spektakel anschließen. Nachdem wir fertig mit Arbeiten waren gingen wir noch für eine Nacht ins Hostel, da wir noch ein paar Sachen für den Trip erledigen mussten. Mein erstes Hostel seit….ich kann mich gar nicht mehr genau erinnern und das ist auch besser so, denn dieses „Drecksloch“ war nicht gerade der Brüller. Während jeder irgendwie was anderes am machen war, amüsierten sich Narayan und Mareike mit den Hostel Leuten und spontan wie es in Australien immer ist, entschied sich Vivi uns direkt am nächsten Morgen anzuschließen. Aber irgendwoher kam mir dieses Gesicht bekannt vor. Nach kurzem Austausch war dann auch klar woher – Brisbane! Ich kannte sie aus einem Hostel aus meiner Anfangszeit in OZ, als ich noch meinen Jeep hatte – wieder mal die große kleine Welt, in der man so viele Leute wiedertrifft! Über Facebook meldete sich dann Lea noch und so waren wir mit 8 Leuten vollzählig für unseren Trip! Im Hostel haben wir dann noch Tyler und Dorian getroffen und da sie sich die Tage ebenfalls auf den Weg Richtung Norden machten, tauschten wir Nummern aus um sich zusammenzuschließen, wenn man irgendwie in derselben Gegend ist. Am nächsten Morgen gings dann auch schon los! Wir holten Lea ab, gingen einkaufen und dann standen uns knapp 7000km Strecke bevor. Als erstes Ziel steuerten wir die Pinnacles an. Die Pinnacles sind Kalksteinsäulen, die sich über Jahrtausende zum den entwickelten, was sie heute sind.




einfach jeder machte ein Foto hiervon :D
Nachdem wir eine Weile dort Fotos machten und ein wenig Zeit verbrachten hieß es auch schon Schlafplatz suchen. Die erste Nacht sollte es allerdings schon in sich haben! Wir fuhren irgendwo zu einem Küstenstreifen und ganz an der Spitze hielten wir um zu campieren. Dass es in der Nacht allerdings so in Strömen regnete und Windböen uns heimsuchten konnte keiner ahnen. Ein Zelt fing an zu schwimmen und das war dann auch schon die letzte Nacht von Christian und Miri im Zelt, sie schliefen von nun an auch in Christians Auto.



Am nächsten Tag hieß es dann erstmal Meter machen und so fuhren wir eigentlich den ganzen Tag über durch, bevor es am nächsten Tag in den Kalbarri National Park gehen sollte. Auf dem Weg dorthin fuhren wir auf einer Gravelroad, was mir später noch zum Verhängnis werden sollte. Wir setzten die Autos ab und machten den superschönen Walk. Vorbei am nature's window gings über Stock und Stein und nach ein paar Stunden machten wir uns wieder auf den Weg. 











Termitenhügel
nature's window


Es ging wieder über die Dirtroad und Christian signalisierte mir plötzlich anzuhalten. Ausgestiegen und nachgeschaut was war. Es qualmte am Motorboden und ich versuchte das Problem zu finden. Wie sich feststellen ließ, leckte irgendwas am Motor und so war der ganze Motorboden voller Getriebeöl. Früher hätte ich nicht einmal gewusst, was das für ein Öl ist, aber man lernt ja mit der Zeit dazu und ich erinnerte mich an den kaputten Getriebeölschlauch von damals. Der Qualm war also durch die Erhitzung des ausgelaufenen Getriebeöls zu erklären. Ich schaute mir das ganze genauer mit Christian unter der Motorhaube an und siehe da, wir sahen einen Riss im Getriebeölschlauch. Bestens für den Roadtrip ausgestattet, hatte ich natürlich einen Kanister mit Getriebeöl mit und so füllte ich das Öl einfach auf, während es gleichzeitig wieder ein wenig rauslief :D. Tja, was machen war die Frage… Der nächstgrößere Ort Kalbarri war glücklicherweise nur ca. 20 Kilometer entfernt und dort wird es ja wohl einen Mechaniker geben. Uns blieb also nichts anders über als dorthin zu fahren, während mein Getriebeöl ausläuft - no risk no fun! Heilfroh kamen wir an der Tankstelle an und fragten uns zum Mechaniker durch. Da es Samstagnachmittag war und die Frau an der Tanke uns versicherte, dass erst wieder was ab Montag zu machen ist, entschieden wir uns für 2 Nächste auf einen Caravanpark einzuchecken.  Meine Laune war auf dem untersten Tiefpunkt den es gibt, wie Ihr euch mit Sicherheit denken könnt. Nach vielem Rumtelefonieren stellte sich raus, dass der Mechaniker sich das Auto nun doch noch am Abend angucken kann. Er holte mich und das Auto am Caravanpark ab und wir fuhren zur Werkstatt. Es machte den Eindruck, als hätte er null Plan von dem was er tut, so habe ich ihn drauf hingewiesen, dass der Schlauch wahrscheinlich ein Cut hat und wie er drankommt. Er besorgte einen neuen Schlauch, befestigte ihn und ich soll am Montag wiederkommen, er schaut ob er noch was Besseres hat.


Die 2 Tage in Kalbarri chillten wir dann eigentlich nur, machten BBQ und waren am Beach. Nachdem wir Montag dann nur drauf warteten, dass er fertig wird sagte er nach 2 Stunden, er hat doch keinen besseren Schlauch. Heißt auf gut Deutsch, das Auto war eigentlich Samstagabend schon wieder startklar und so waren die vergeudeten 2 Tage umso bitterer. Im Endeffekt hätten wir das Problem auch einfach alleine fixen können, gescheitert hätte es dann allerdings an den Tools. Ich konnte aber heilfroh sein, dass der Mist dort passiert ist, 1 oder 2 Tage später mitten im nirgendwo und wir wären aufgeschmissen gewesen – Schwein gehabt! Da wir eh schon nicht so wenig Zeit für die Westküste hatten und dann auch noch die Autopanne passierte, hieß es erstmal Zeit und Strecke aufholen. Nächster Stopp war dann Shark Bay. Auf dem Weg dorthin haben wir dann noch Dorian und Tyler mit ihrem Van aufgegabelt, und wie im Hostel besprochen waren wir von nun an mit 3 Autos unterwegs! Geschlafen wurde mitten im nirgendwo und so saßen wir dort bei Lagerfeuer irgendwo an der Westküste. Am nächsten Morgen gings dann recht früh los, damit wir den Tag über genug Zeit haben. In Monkey Mia leben mehrere Delfine direkt am Strand und werden dort von Rangers gefüttert. Wie es das Schicksal so wollte, suchte eine der Damen unteranderem mich aus und ich durfte einen der Delfine mit einem Fisch füttern. Klasse Sache! Wir chillten noch eine Weile dort am Strand und so beobachteten wir auch noch eine Schildkröte und Pelikane. 








Wir fuhren zum Lunch zu einem anderen Strand und ließen dort ein wenig die Seele baumeln. Am Nachmittag gings dann weiter zu einem Aussichtspunkt, wo wir einen Manta und Haie von weitem aus finden konnten. Wir hatten allerdings nicht mehr so viel Zeit und hetzten weiter zum Shelly Beach, wo wir den Sunset genießen wollten. Und was soll ich sagen, einfach traumhaft dieser Strand und es hatte irgendwie was von Magie als wir da waren. Keine Menschenseele, ganz feiner Muschelsand und ein spektakuläres Farbenbild. Wunderschön und nicht mit Worten zu beschreiben. Am Abend standen dann noch 3 Stunden Autofahrt an, ehe wir nach diesem einzigartigen Tag die Nachtruhe aufsuchten.



Shelly Beach





Einen der schönsten Abende hatten wir dann am Tag darauf. Wir fuhren Richtung Coral Bay und campierten auf einer Rest Area nicht unweit entfernt. Wir kamen am Nachmittag an und taten einfach mal nichts. Da wir ein großes Feuer machen wollten, gings mit meinem Auto erstmal in die Pampa, Feuerholz holen. Hoch lebe meine Anhängerkupplung und mein Roofrack, 2 Fuhren Holz und dem Feuer konnte nichts mehr im Wege stehen. Bei Lagerfeuer, Folienkartoffeln und Stockbrot hatten wir einen super Abend und am Ende saßen wir mit 15 Leuten zusammen ums Feuer. Das ist die Westküste, das ist ein Roadtrip wie er sein muss!



Flagge zeigen!




Unausgeschlafen gings am nächsten Tag das erste Mal für mich Snorkeln. Direkt vom Strand aus schwimmt man zum Riff und bestaunte die Unterwasserwelt. Leider war das Wasser nicht ganz so klar und auch waren nicht allzu viele Fische zu finden. Das sollte sich dann aber in den nächsten Tagen ändern. Es ging nach Exmouth, eines meiner absoluten Highlights hier in Australien! Ich hatte null Vorstellungen was uns dort erwartet, ich wusste nur, dass man hier auch gut snorkeln kann. Wir informierten uns, wo denn die besten Snorkelspots zu finden sind und so fuhren wir durch den Nationalpark zu einer der genannten Stellen. Und was uns dann erwartete, war einfach nur WOW! Ich muss nicht viel erzählen, schaut einfach selbst!






Reef Shark












Wir sind gesnorkelt wie die Weltmeister, haben unglaubliche Korallen gesehen, Schildkröten, spektakuläre Fische, einen Riff Hai, eine Monstermuschel,… es war einfach nur unglaublich schön und atemberaubend. Ich kann für mich nur sagen, dass sich mit der Unterwasserwelt bei mir eine komplett neue Welt geöffnet hat, die ich in nächster Zeit so oft es geht „betreten möchte“!
Außerdem war ich mit Myria und Mareike noch reiten. Hat super Spaß gemacht durch die Dünen und durchs Meers, hätte aber ein wenig länger sein können. Nach wunderschönen Tagen gings auch schon wieder weiter zum Karrajini National Park, einer der schönsten Nationalparks auf dem roten Kontinenten, wie man so hörte. Im Nachhinein kann ich dem eigentlich nur zustimmen. Ich weiß, so langsam lest Ihr ganz schön viele „klasse, super, wunderschöne, atemberaubende,…“ aber mir gehen A einfach die Adjektive aus und B es ist wirklich so!

Der Nationalpark hatte es einfach in sich. Wir machten den 1. Walk der uns zu den Rockpools führte. Und wieder mal sollten wir Glück haben und die Einzigen sein. Der ganze Rock Pool also nur für uns alleine und das nutzen wir natürlich aus. Schneller als man gucken kann landeten wir im kalten Nass und es war sooooooo kalt! :D Wir machten einige Fotos, posierten wie die Superstars und freuten uns einfach nur, dass wir an so einem Ort sein dürfen. Wie ihr auf den Fotos seht, selbst nach Monaten unter australischer Sonne werde ich wohl nie bei den Frauen mit meiner Bräune punkten können ;). 






Es ging weiter zum nächsten Pool, wo die kleinen Wasserfälle als eine Art warme Dusche dienten, denn das Wasser war im Gegensatz zum Pool angenehm warm. Wir kraxelten danach noch bis zum Abend durch den NP und bewunderten was Mutter Natur dort geschaffen hat – Hammer!













Nach Broome gings dann lediglich zum Entspannen. Hier gibt’s eigentlich nicht wirklich vieles zu erwähnen, wir hingen die meiste Zeit am Cable Beach und schlichen uns mit mehr Leuten auf den Campingplatz als eigentlich angegeben. Dann gings auch schon dem Ende unseres Roadtrips zu und die letzten 3 Tage war eigentlich nur fahren angesagt, der Weg war wieder mal das Ziel.
Der Roadtrip zog sich wie schon gesagt über knapp 7000km und oftmals hatten wir die Straßen nur für uns alleine, so dass wir spontan den Rechtsverkehr ab und an einführten :D. Jeder der uns entgegen kam wurde gegrüßt, das ist einfach normal hier drüben, vor allem wenn man in Western Australia unterwegs ist.






Exmouth Campingplatz
Meine Frisur will halt jeder... :D








Als Fazit lässt sich sagen, die Westküste ist der absolute Hammer und meiner Meinung nach definitiv der Ostküste vorzuziehen. Die Ostküste ist überlaufen von Backpackern, Touristen und jedermann, in der Westküste kannst du überall menschenleere Strände finden, unberührte Natur und doch triffst du mal auf andere Leute, wenns dir Recht ist. Und gerade in WA hast du noch einmal dieses gewisse andere Gefühl, was Australien ausmacht! Einziger Wehmutstropfen war die kurze Zeit, denn 2,5 Wochen sind leider wirklich nicht das Gelbe vom Ei, aber es hat sich absolut gelohnt. Wenn ich mir die Bilder teilweise angucke, kann ichs selbst nicht fassen, wie wunderschön es dort doch war…

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