Darwin…Freunde, das war nicht mehr schön! Den ersten Abend
wollten wir nur ein paar Bier trinken gehen, geendet ist das Ganze allerdings
in völliger Eskalation! Volltrunken irgendwie am Auto angekommen schlief ich
mit offen Türen, alle 4 wohl gemerkt :D! Nach 2 Stunden Schlaf gings dann auch
schon zur Arbeit. Diesmal mussten wir die Zelte selbst auch aufbauen, mehr
Arbeit = mehr Kohle. Die erste Zeit verging mit rumsitzen und sterben mal
einfach gar nicht! Sven, Christian und Ich liefen wie die letzten Leichen auf
dem Gelände rum, bei 35 Grad wohlgemerkt. Nach diesem Arbeitstag war klar:
nicht noch einmal so! Natürlich passierte das Ganze noch 2 Mal, wir machten uns
es also eigentlich immer selbst schwer. Im Portemonnaie Bankrott bei den
Preisen in Australien wurde dank Kreditkarte einfach weitergetrunken :D. Das
Bezahlen mit Karte ist hier wie in England einfach üblich, egal wo. Nachdem wir
in Darwin die Zelte abgebaut haben machten wir uns einen Tag später schon auf
den Weg zurück an die Ostküste nach Townsville. Wir hatten 4 Tage um dort zu
sein, da die beiden Rennen zeitnah sehr beieinander lagen. Also machten wir uns
auf die 3000km Fahrt und größtenteils fuhren wir die 3 Tage ununterbrochen
durch. Wir fuhren lediglich den Kakadu Nationalpark an, da dieser auf dem Weg
lag und mit Wasserfällen lockt. Das Problem war allerdings, dass man die
meisten Strecken nur mit einem SUV fahren konnte. Da wir um die Mittagszeit im
Kakadu ankamen und wir eh nicht so viel Zeit hatten entschieden wir uns dazu
nur zu einem Wasserfall zu fahren. Wir quetschten uns also mit 7 Leuten in mein
Auto und dann konnte der Spaß auch schon losgehen! Nach kurzem Walk kamen wir
dann auch am Rock Pool an und genießten das kalte Nass. Wie schon erwähnt
hatten wir nicht viel Zeit und so gings nach einer guten halben Stunde auch
gleich wieder zurück. Wir fuhren noch ein wenig aus der Gegend raus und
campierten neben dem Highway.
man gewöhnt sich dran |
da ham se noch gelacht :D |
Die anderen beiden Tage waren dann sehr monoton
und ich war sehr glücklich darüber den Tempomat zu haben. In Townsville
angekommen schmissen wir die anderen am Hostel raus und fuhren zur Tankstelle,
unserem zu Hause für 1,5 Wochen. Dort gab es kostenlose Duschen, einen
Waschsalon und einen TV Room, wo wir unsere Sachen wie Laptop etc. aufladen
konnten.
Dann gings auch schon ans Arbeiten! Bei jedem Rennen läuft
es eigentlich gleich ab. Du kommst irgendwann morgens an den Racetrack und
bekommst eine Site Introduction, also eine Einführung wer die Ansprechpartner
sind, wo sich was befindet etc. Danach geht’s zur Merchandising Area und
meistens, wenn die Zeltbauer nicht mal wieder Pause machen, stehen die Zelte
auch schon. Wir fangen also an den Fanshop zu bauen und nach einem halben Tag
steht das Grundgerüst eigentlich soweit. Neben Red Bull und Holden bauen wir
noch den Fanshop von Nissan und Ford auf. Danach geht’s dann mit dem stock
weiter, den wir erst einmal sortieren müssen. Die komplette Ware von Red Bull
und Holden ist in einem Container und wir sortieren die Ware von jeder Marke
dann jeweils in einen Container. Christian ist soweit eigentlich immer für
Holden zuständig, Red Bull ist dann meine Seite. Am Rennwochenende selbst
stehen wir dann im Fanshop und verkaufen was das Zeug hält. Sobald im Laden
etwas fehlt oder nicht mehr vorhanden ist, holen wir neue Ware aus dem
Container und füllen dann auf. Das ganze Spiel geht’s meistens bis Sonntagnachmittag,
denn dann heißt auch schon wieder einpacken. Den ganzen Kram den wir also
rausgeholt haben, räumen wir wieder ein und alles muss in einen Container
passen. Dann ist der Shop auch schon leer und Montag und Dienstag bauen wir den
ganzen Spaß auch schon wieder ab. Das ist eigentlich die Arbeit, die ich seit
nun einem halben Jahr mache und es gibt durchaus schlechtere Jobs, vor allem um
was von Australien zu sehen. Mit einer Bezahlung von $25 die Stunde kann ich
mich auch wirklich nicht beschweren.
Craig Lowndes - Urgestein und Rennfahrer der V8 |
Nach dem Rennen in Townville hatten wir 2 Wochen Pause, ehe
das nächste Rennen in der Nähe von Brisbane anstand. Für mich stand von vorne
rein fest, dass ich in dieser Zeit noch etwas Geld machen will, da es auf der
Strecke nicht wirklich allzu viel zu sehen gibt. Meine Arbeitskollegin Miri
schloss sich mir an und so fuhren wir gen Sünden und klapperten jede mögliche
Farm ab. Das Einzige was wir allerdings zu hören bekamen, war eine Absage, da
die Saison entweder schlecht gelaufen ist oder sie schon andere Arbeiter von
Working Hostels haben. Diese Working Hostels vermitteln dir Arbeit, wenn du bei
denen wohnst. Da das für uns allerdings nicht in Frage kam, da wir erstens im
Auto schliefen und zweitens gab es meist eine Wartezeit von 2 Wochen. Das
Vorhaben einen Farmjob zu ergattern schwindete also und so entschieden wir uns
nach 3 Tagen schon wieder zu trennen. Miri stieg in den Bus und fuhr Richtung
Norden. Ich machte mich nun alleine auf den Weg Richtung Süden und suchte
weiterhin nach Arbeit. Da es erstmal aussichtslos schien, fuhr ich nach Airlie
Beach und hing dort ein wenig mit Dominik ab, den ich nun schon x-male in
Australien über den Weg gelaufen bin. Danach ging es nach Mackay und fand einen
Job auf Gumtree. Ein Umzugsunternehmen suchte jemanden für einen Tag, passte
also wie die Faust aufs Auge. Ich fuhr zur Adresse und lud den Truck voll.
Danach ging die Fahrt auch schon weiter nach unten, ich folgte dem Truck,
stellte auf halber Strecke mein Auto ab und fuhr dann in dem Umzugswagen mit.
Selbe Spiel wieder, Truck mit noch mehr Kram vollladen.
Mitten im Nirgendwo |
Danach wars das dann
auch schon mit der Arbeit, ich bekam $180 für den Tag und fuhr am Abend/Nacht
noch 4 Stunden nach Süden. Ich landete dann irgendwann in Bundaberg, hier
wimmelt es nur von Farmen und die Stadt ist Weltbekannt für den gleichnamigen
Rum. Hier traf ich dann noch Sophia, die ich nun auch schon hin und wieder mal
in Australien getroffen habe und nach 1,5 Tagen in Bundaberg habe ich dann
Arbeit gefunden – in Brisbane. Wieder mal zieht jemand um und ich sollte das
Mädchen für alles sein. Wir vereinbarten uns auf $20 die Stunde Cash in Hand,
also ohne Steuern und den Kram ;). Prompt machte ich mich auf den 4-stündigen
Weg nach Brisbane – dort wo alles hier für mich begann! Ich traf den älteren
Mann in einem Matratzen Warehouse und arbeitete 5 Tage für ihn. Ab und an habe
ich bei Auslieferung geholfen aber die meiste Zeit schleppte und fuhr ich
Sachen von einem Haus zum anderen, was für Messis die Leute hier sind kann ich
euch sagen, unglaublich!
leider nicht meiner |
Dort war ich also nun, in Brisbane und somit kann ich stolz sagen, ich habe Australien einmal umrundet - Wahnsinn!! Diesen riesigen Kontinenten einmal mit dem eigenen Auto umfahren, Mission erfüllt! :)
once around Australia :) |
Es fühlte sich irgendwie komisch an muss ich gestehen, man kommt zurück wo alles begann und das erste Mal kennt man alles schon, wenn man irgendwo ankommt. Ich feierte mich selbst erst einmal mit Pizza und Bier und mir wurde bewusst, dass meine Zeit hier in Australien auch langsam dem Ende zu geht….
Jaja, die Weltmeisterschaft. Ich kanns immer noch nicht glauben, da bin ich mal für ein Jahr nicht in Deutschland und dann schaffens die Deppen doch eiskalt. Ich habe eigentlich jedes Spiel verfolgt, bis auf das USA Spiel, da waren wir auf dem Weg nach Townsville. Die anderen Spiele haben wir dann an der Tankstelle geguckt und das Finale habe ich in Airlie Beach mit Dominik geschaut. Die erste halbe Stunde haben wir erstmal verschlafen, darf man eigentlich keinem sagen :D, aber verpasst haben wir ja zum Glück nichts. Wir haben in nem Bistro geguckt mit rund 200 Leuten. Da denkste dicke Stimmung und Party aber was war, nichts niente Pustekuchen! Jede Beerdigung hat mehr Stimmung als an diesem Morgen. Vielleicht waren alle noch verschlafen oder ich hab keine Ahnung, aber generell WM Stimmung kam hier nicht im geringsten in Australien auf – sehr schade wie ich finde aber hey, was will man machen!?
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