Mittwoch, 24. September 2014

Arbeiten, Weltmeisterschaft und Umrundung Australiens

Darwin…Freunde, das war nicht mehr schön! Den ersten Abend wollten wir nur ein paar Bier trinken gehen, geendet ist das Ganze allerdings in völliger Eskalation! Volltrunken irgendwie am Auto angekommen schlief ich mit offen Türen, alle 4 wohl gemerkt :D! Nach 2 Stunden Schlaf gings dann auch schon zur Arbeit. Diesmal mussten wir die Zelte selbst auch aufbauen, mehr Arbeit = mehr Kohle. Die erste Zeit verging mit rumsitzen und sterben mal einfach gar nicht! Sven, Christian und Ich liefen wie die letzten Leichen auf dem Gelände rum, bei 35 Grad wohlgemerkt. Nach diesem Arbeitstag war klar: nicht noch einmal so! Natürlich passierte das Ganze noch 2 Mal, wir machten uns es also eigentlich immer selbst schwer. Im Portemonnaie Bankrott bei den Preisen in Australien wurde dank Kreditkarte einfach weitergetrunken :D. Das Bezahlen mit Karte ist hier wie in England einfach üblich, egal wo. Nachdem wir in Darwin die Zelte abgebaut haben machten wir uns einen Tag später schon auf den Weg zurück an die Ostküste nach Townsville. Wir hatten 4 Tage um dort zu sein, da die beiden Rennen zeitnah sehr beieinander lagen. Also machten wir uns auf die 3000km Fahrt und größtenteils fuhren wir die 3 Tage ununterbrochen durch. Wir fuhren lediglich den Kakadu Nationalpark an, da dieser auf dem Weg lag und mit Wasserfällen lockt. Das Problem war allerdings, dass man die meisten Strecken nur mit einem SUV fahren konnte. Da wir um die Mittagszeit im Kakadu ankamen und wir eh nicht so viel Zeit hatten entschieden wir uns dazu nur zu einem Wasserfall zu fahren. Wir quetschten uns also mit 7 Leuten in mein Auto und dann konnte der Spaß auch schon losgehen! Nach kurzem Walk kamen wir dann auch am Rock Pool an und genießten das kalte Nass. Wie schon erwähnt hatten wir nicht viel Zeit und so gings nach einer guten halben Stunde auch gleich wieder zurück. Wir fuhren noch ein wenig aus der Gegend raus und campierten neben dem Highway.

man gewöhnt sich dran
da ham se noch gelacht :D



Die anderen beiden Tage waren dann sehr monoton und ich war sehr glücklich darüber den Tempomat zu haben. In Townsville angekommen schmissen wir die anderen am Hostel raus und fuhren zur Tankstelle, unserem zu Hause für 1,5 Wochen. Dort gab es kostenlose Duschen, einen Waschsalon und einen TV Room, wo wir unsere Sachen wie Laptop etc. aufladen konnten.
Dann gings auch schon ans Arbeiten! Bei jedem Rennen läuft es eigentlich gleich ab. Du kommst irgendwann morgens an den Racetrack und bekommst eine Site Introduction, also eine Einführung wer die Ansprechpartner sind, wo sich was befindet etc. Danach geht’s zur Merchandising Area und meistens, wenn die Zeltbauer nicht mal wieder Pause machen, stehen die Zelte auch schon. Wir fangen also an den Fanshop zu bauen und nach einem halben Tag steht das Grundgerüst eigentlich soweit. Neben Red Bull und Holden bauen wir noch den Fanshop von Nissan und Ford auf. Danach geht’s dann mit dem stock weiter, den wir erst einmal sortieren müssen. Die komplette Ware von Red Bull und Holden ist in einem Container und wir sortieren die Ware von jeder Marke dann jeweils in einen Container. Christian ist soweit eigentlich immer für Holden zuständig, Red Bull ist dann meine Seite. Am Rennwochenende selbst stehen wir dann im Fanshop und verkaufen was das Zeug hält. Sobald im Laden etwas fehlt oder nicht mehr vorhanden ist, holen wir neue Ware aus dem Container und füllen dann auf. Das ganze Spiel geht’s meistens bis Sonntagnachmittag, denn dann heißt auch schon wieder einpacken. Den ganzen Kram den wir also rausgeholt haben, räumen wir wieder ein und alles muss in einen Container passen. Dann ist der Shop auch schon leer und Montag und Dienstag bauen wir den ganzen Spaß auch schon wieder ab. Das ist eigentlich die Arbeit, die ich seit nun einem halben Jahr mache und es gibt durchaus schlechtere Jobs, vor allem um was von Australien zu sehen. Mit einer Bezahlung von $25 die Stunde kann ich mich auch wirklich nicht beschweren.















Craig Lowndes - Urgestein und Rennfahrer der V8



Nach dem Rennen in Townville hatten wir 2 Wochen Pause, ehe das nächste Rennen in der Nähe von Brisbane anstand. Für mich stand von vorne rein fest, dass ich in dieser Zeit noch etwas Geld machen will, da es auf der Strecke nicht wirklich allzu viel zu sehen gibt. Meine Arbeitskollegin Miri schloss sich mir an und so fuhren wir gen Sünden und klapperten jede mögliche Farm ab. Das Einzige was wir allerdings zu hören bekamen, war eine Absage, da die Saison entweder schlecht gelaufen ist oder sie schon andere Arbeiter von Working Hostels haben. Diese Working Hostels vermitteln dir Arbeit, wenn du bei denen wohnst. Da das für uns allerdings nicht in Frage kam, da wir erstens im Auto schliefen und zweitens gab es meist eine Wartezeit von 2 Wochen. Das Vorhaben einen Farmjob zu ergattern schwindete also und so entschieden wir uns nach 3 Tagen schon wieder zu trennen. Miri stieg in den Bus und fuhr Richtung Norden. Ich machte mich nun alleine auf den Weg Richtung Süden und suchte weiterhin nach Arbeit. Da es erstmal aussichtslos schien, fuhr ich nach Airlie Beach und hing dort ein wenig mit Dominik ab, den ich nun schon x-male in Australien über den Weg gelaufen bin. Danach ging es nach Mackay und fand einen Job auf Gumtree. Ein Umzugsunternehmen suchte jemanden für einen Tag, passte also wie die Faust aufs Auge. Ich fuhr zur Adresse und lud den Truck voll. Danach ging die Fahrt auch schon weiter nach unten, ich folgte dem Truck, stellte auf halber Strecke mein Auto ab und fuhr dann in dem Umzugswagen mit. Selbe Spiel wieder, Truck mit noch mehr Kram vollladen. 

Mitten im Nirgendwo
Danach wars das dann auch schon mit der Arbeit, ich bekam $180 für den Tag und fuhr am Abend/Nacht noch 4 Stunden nach Süden. Ich landete dann irgendwann in Bundaberg, hier wimmelt es nur von Farmen und die Stadt ist Weltbekannt für den gleichnamigen Rum. Hier traf ich dann noch Sophia, die ich nun auch schon hin und wieder mal in Australien getroffen habe und nach 1,5 Tagen in Bundaberg habe ich dann Arbeit gefunden – in Brisbane. Wieder mal zieht jemand um und ich sollte das Mädchen für alles sein. Wir vereinbarten uns auf $20 die Stunde Cash in Hand, also ohne Steuern und den Kram ;). Prompt machte ich mich auf den 4-stündigen Weg nach Brisbane – dort wo alles hier für mich begann! Ich traf den älteren Mann in einem Matratzen Warehouse und arbeitete 5 Tage für ihn. Ab und an habe ich bei Auslieferung geholfen aber die meiste Zeit schleppte und fuhr ich Sachen von einem Haus zum anderen, was für Messis die Leute hier sind kann ich euch sagen, unglaublich!

leider nicht meiner
Dort war ich also nun, in Brisbane und somit kann ich stolz sagen, ich habe Australien einmal umrundet - Wahnsinn!! Diesen riesigen Kontinenten einmal mit dem eigenen Auto umfahren, Mission erfüllt! :)

once around Australia :)
Es fühlte sich irgendwie komisch an muss ich gestehen, man kommt zurück wo alles begann und das erste Mal kennt man alles schon, wenn man irgendwo ankommt. Ich feierte mich selbst erst einmal mit Pizza und Bier und mir wurde bewusst, dass meine Zeit hier in Australien auch langsam dem Ende zu geht….

Jaja, die Weltmeisterschaft. Ich kanns immer noch nicht glauben, da bin ich mal für ein Jahr nicht in Deutschland und dann schaffens die Deppen doch eiskalt. Ich habe eigentlich jedes Spiel verfolgt, bis auf das USA Spiel, da waren wir auf dem Weg nach Townsville. Die anderen Spiele haben wir dann an der Tankstelle geguckt und das Finale habe ich in Airlie Beach mit Dominik geschaut. Die erste halbe Stunde haben wir erstmal verschlafen, darf man eigentlich keinem sagen :D, aber verpasst haben wir ja zum Glück nichts. Wir haben in nem Bistro geguckt mit rund 200 Leuten. Da denkste dicke Stimmung und Party aber was war, nichts niente Pustekuchen! Jede Beerdigung hat mehr Stimmung als an diesem Morgen. Vielleicht waren alle noch verschlafen oder ich hab keine Ahnung, aber generell WM Stimmung kam hier nicht im geringsten in Australien auf – sehr schade wie ich finde aber hey, was will man machen!?

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