Mittwoch, 26. Februar 2014

back on the road – Ende gut, alles gut!?

In der letzten Zeit ist mehr oder weniger einiges passiert. Wie Ihr aus der Überschrift schon entnehmen könnt, ist mein Auto wieder startklar und es kann weitergehen. Bis dahin hat es aber lange gedauert…

Nach meinem letzten Eintrag musste ich mir eine neue Bleibe suchen. Ich hatte das WG Zimmer nur für eine Woche und so musste ich samstags raus, da mittags schon wer neues kam. Auch diesmal hab ich es wieder einmal mit Couchsurfing versucht und tatsächlich jemanden gefunden. Doch bevor es dort hin ging, stand ein Besuch in der Werkstatt an, da der Unfallwagen vormittags dort ankommen sollte. Da es bei 40° definitiv zu warm war, um 1 Stunde mit meinem Backpack zu laufen, versuchte ich dann auch mal das Trampen. Ich hielt meinen Daumen raus und siehe da, keine 10 Sekunden musste ich warten und es hielt jemand an. Ein ziemlich ungepflegter Kerl mit einem noch ungepflegteren Auto, aber hey, ich hatte einen Lift. Nachdem seine Karre dann noch 2 Mal stehen bleib dachte ich schon, ich würde nicht mehr ankommen. Doch nach 10 Minuten Fahrt traf ich beim Mechaniker ein und zur Verwunderung stand der verbeulte Pajero dann schon vor der Werkstatt. Das war also der Haufen Schrott, den ich für $600 gekauft hatte. Ich unterhielt mich mit dem Chef und er sagte mir, dass das Auto wohl am Dienstag fertig wird und ich dann starten könne. Ich machte mich auf dem Weg zu Felix, meinem Host von Couchsurfing, und er holte mich freundlicherweise an der  Busstelle ab. Felix ist genauso alt wie ich und nach kurzem Smalltalk und kurzer Autofahrt trafen wir bei seiner Oma ein, wo er derzeit wohnt. Auch die Oma begrüßte mich super freundlich und wir unterhielten uns eine Weile, ehe ich mit Felix für ein paar Stunden zum Strand ging. Am Abend dann nach langer Zeit endlich mal wieder ein Highlight für meinen Gaumen. Die Oma kochte und so gabs neben Fleisch noch einen leckeren Kartoffelauflauf – mal Abwechslung von der mickrigen Backpackerküche. Couchsurfing = auf der Couch schlafen!? Denkste! Ich bekam ein eigenes Bett! Ich verstand mich soweit echt gut mit Felix, jedoch merkte ich schnell, dass wir nicht wirklich auf einer Längenwelle waren. Wir sprachen viel übers Reisen, da er erst vor kurzem von seiner Reise durch Europa wiedergekommen ist und ich brachte ihm ein wenig Deutsch bei. Ansonsten gibt es eigentlich über meine Zeit bei Felix nichts großes mehr zu erzählen. Ich blieb insgesamt 3 Tage bis Dienstags bei Ihm, da ich dachte, dass Auto wird bis dahin fertig. Unterdessen habe ich mich sonntags noch mit Sarah getroffen mit der ich eigentlich die Great Ocean Road machen wollte und wir waren zusammen auf dem St. Kilda Festival. Ein kostenloses Streetart Festival und so verbrachten wir den Nachmittag und den Abend zusammen mit einigen Leuten aus ihrem Hostel und einigen Bieren – schön wars! Nachdem ich dann Dienstags von Felix aus zum Mechaniker gefahren bin, teilte dieser mir mit, dass das Auto erst am nächsten Tag fertig wird. Für diesen Fall hatte ich jedoch vorgesorgt und mir eine andere Couch „besorgt“. Diesmal ging es zu Chris. Er sitzt im Rollstuhl und ist ein herzensfroher Mensch und ein absoluter Deutschland Fanatiker. In seiner ganzen Wohnung hängen Sachen von Deutschland, wie Fahnen, Bierkrüge oder Magnete an seinem Kühlschrank. Er liebt Deutschland über alles und hat schon mehr Orte gesehen, als ich selbst. Es war ein super Abend mit ihm und es hat Spaß gemacht sich auszutauschen! Am späten Abend hab ich dann noch ein paar Fotos in Lederhosen gemacht, da jeder Couchsurfer bei ihm ein Foto in diesem Outfite macht und er sich die Fotos dann später an die Wand hängt.



Die Zeit bei Chris ging super schnell vorbei, war ja auch nur ein Abend, und am nächsten Tag hieß es dann endlich mein Auto abholen. Ich kam in der Werkstatt an und da stand es: mein Gefährt startklar zur Abfahrt. Unglaublich, ich hatte meine eigenen 4 Wände wieder, was ein Gefühl.

Auf nimmer Wiedersehen!

Dann kam es zur Kohle. Ich hatte den Chef am Vortag schon gefragt, mit wie viel ich ungefähr für alles rechnen müsse. Ich hatte mit viel gerechnet, aber als er mir dann sagte ungefähr $1800, verschlug es mir die Sprache, denn er hatte zu Anfangs gesagt, all zu teuer wird es nicht werden. Das geforderte Geld hatte ich noch, aber ich hab ihm einfach gesagt, dass ich derzeit nur $1500 habe. Mit einem, „ja ist auch okay, du kannst den Rest ja bezahlen wenn du wieder was mehr Geld hast oder so“ nahm er es an und war scheinbar auch mit diesem Betrag zufrieden.  Der komplette Motorschaden, mit allem drum und dran (Auto, Mechaniker, WG Zimmer,…) hat mich dann einfach mal eben $2500 gekostet und somit die Hälfte des Preises, was ich für das Auto bezahlt habe. Ein ganz schön teurer Spaß und ich kann einfach nur hoffen, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Doch kurz darauf sollte mich der nächste Schlag treffen und meine Pechsträhne schien kein Ende zu nehmen. Ich machte mich vom Mechaniker aus direkt auf den Weg nach Shepparton, wo ich für eine Woche arbeiten wollte, da mein Kontostand nun wirklich gegen Null läuft. Ich fuhr also los und der Motor hörte sich klasse an! Begeistert aber noch unsicher begab ich mich auf dem Highway und nach einer halben Stunde passierte es. Ich war mittlerweile eine halbe Stunde unterwegs und befand mich in der Stadt. Ich gebe Gas, es passierte nichts, und nach einigen Sekunden machte das Auto eine ruckartige Bewegung nach vorne. Es machte einen höllischen Lärm, schaltete nicht mehr und machte nur noch diese ruckartigen Bewegungen. Ich fuhr in eine Seitenstraße, stieg aus und unter meinem ganzen Auto eine große Öllache. Weinen oder Lachen!? Aggressionen oder Trauer!? DAS kann doch einfach nicht mehr wahr sein!!! Ich rief den australischen ADAC, ließ mich zum selben Mechaniker abschleppen und unterrichtete diesen, dass er gefälligst noch kein Feierabend macht und mein Auto heute noch repariert! 


Nach 2 Stunden kam ich dann wieder einmal an der Werkstatt an und sofort kam das Auto auf die Hebebühne und die Jungs wussten gleich, was passiert ist. Der Schlauch mit dem Automatikgetriebeöl ist gerissen und sie erneuerten ihn innerhalb von wenigen Minuten. Das lag angeblich daran, dass der Motor vorher mit einem Manuelgetriebe  gelaufen ist und da ich Automatik habe ist er irgendwie gerissen. Sie hatten das Auto vorher über eine Stunde Probegefahren und laufen gelassen und es gab keinerlei Probleme. Naja, nach einer halben Stunde war der neue Schlauch befestigt und ich begab mich mit einem noch mullmigaren Gefühl erneut auf die Fahrt nach Shepparton. Nach 2,5 Stunden bin ich dann auch ohne Probleme erfolgreich in Shepparton angekommen!

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