Dienstag, 5. November 2013

Das Leben unter der australischen Sonne

Zurzeit passiert nicht wirklich viel hier in Brisbane. Ich warte bisher vergeblich darauf, dass sich jemand für mein Auto meldet. Ab und an sind ein paar Anfragen da aber nichts handfestes. Am Wochenende haben sich 2 deutsche Backpacker den Jeep angeschaut aber haben sich das letzten Endes gegen ihn entschieden. Nach der Probefahrt kann ich getrost sagen, dass ich weiß wie es sich als Fahrlehrer anfühlt, auf der anderen Seite das Steuers zu sitzen. Der Interessent saß das erste Mal in Australien in einem Auto und zugleich an einem Rechtslenker. Nachdem ich ihm ein paar Tipps gegeben habe, worauf er achten muss und wo er sich am Besten orientiert um auf der richtigen Spur zu bleiben ging die Probefahrt los. Er macht sich gut aber nicht desto trotz kam ich ein paar Mal ins Schwitzen. Nun ja, als ich das erste Mal auf der falschen Seite in einem fremdem Auto gefahren bin war es mit Sicherheit nicht anders für den Verkäufer. Es gibt den ein oder anderen Interessenten, allerdings sind diese alle außerhalb von Queensland, dem Bundesstaat in dem ich mich derzeit aufhalte. Heute Nachmittag schaut sich ein Däne den Jeep an und ich hoffe einfach nur drauf, dass er ihn kauft. Ich warte von Morgens bis Abends darauf, dass jemand Interesse bekundet und rufe mein Postfach unzählige Male am Tag ab. Dieses Warten bis etwas passiert ist einfach nur schlimm. Darüberhinaus habe ich gerade das Gefühl, dass ich die Zeit hier ein wenig vergeude. Es lohnt sich nicht einen Job zu suchen, da ich schnellstmöglich aus Brisbane raus möchte und eigentlich nur das Auto hier loswerden möchte. Theoretisch könnte ich mir eine Farm im ländlichen suchen und dort woofen (Arbeit für Unterkunft und Essen), damit ich keine laufenden Kosten habe. Jedoch werde ich mein Auto meiner Meinung nach schneller los, wenn ich mich in einer Großstadt befinde. Also drückt mir die Daumen, dass der Däne heute den Wagen nimmt und es endlich weiter gehen kann!

Mein Hostel besteht zu 85% aus Deutschen! Es ist einfach nur krass, wie viele Leute aus dem Heimatland in Down Under sind. So fand sich neben Niklas (dem Gladbacher) mit Philipp noch ein weitere Borussia Sympathisant und so schauten wir zu dritt Samstag Nacht den Sieg über Hamburg. Endlich mal wieder vernünftige Gespräche über Fußball und diesmal musste ich nicht alleine vor dem Laptop hocken - war auch mal wieder schön! Am Sonntag hieß es dann: endlich wieder Stadion! Brisbane Roar gegen Melbourne Heart. Für alle die es nicht wissen, bei Brisbane spielt der Ex-Gladbacher Thomas Broich, der in Australien schon einige Male Fußballer des Jahres wurde. Das Spiel endete 3-0 für Brisbane und von Broich war leider nicht all zu viel zu sehen. Das Niveau der australischen A-League ist mit der 3. Liga in Deutschland zu vergleichen, keinesfalls besser. Wir waren insgesamt zu 5. im Stadion und einige Male mussten wir über spielerische Aktionen und der wenig bis nicht vorhandenen Taktik schmunzeln. Zwischen meinem ersten Stadionbesuch im Ausland, dem Champions League Finale in London und dem zweiten jetzt in Brisbane liegen Welten! Der Stadionbesuch hat sich definitiv gelohnt aber noch einmal müsste ich nicht ins Stadion hier. Es hat einfach eine ganz andere Mentalität als in Deutschland, das liegt allen voran daran, dass hier die Begeisterung eher dem Rugby und Cricket zugesprochen wird. Der ganze Stadionbesuch war einfach nur eine Art Show. Vor Beginn und bei Toren gabs es gesteuerte Feuerflammen und Feuerwerk und das Spiel war mit 15.000 Zuschauer für australische Verhältnisse durchschnittlich gut besucht. Bei solch niedrigen Zuschauerzahlen würde man in Deutschland wohl nicht einmal die großen Stadien öffnen. Es geht also nichts über den deutschen Fußball! :-)

In der Zeit, in der ich auf Anfragen für mein Auto warte, habe ich viel Zeit um nachzudenken und mittlerweile kann ich sagen, dass ich in Australien angekommen bin. Man realisiert, dass man für ein Jahr unter der australischen Sonne lebt, viele Abenteuer vor sich hat und auf der anderen Seite der Erde ist. Es ist einfach schön jeden Morgen aufzustehen, hinaus zu gucken und einen klaren, wundervoll blauen Himmel vor Augen zu haben. Dazu noch die Sonne und die himmlischen Temperaturen,... daran kann man sich echt gewöhnen! Die Leute scheinen glücklich, nutzen die klimatischen Bedingungen optimal aus, indem sie sich mit der kompletten Familie oder Freunden in den Park setzen und an den kostenlosen Grillplatten ihr BBQ verrichten. Das ist einfach nur schön zu sehen und sowas wünscht man sich mit all seinen Freunden in der Heimat auch...




Thomas Broich

Mit dem Flugzeug in den Himmel geschrieben

10$ Vergnügen

Roma Street Parkland






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