Donnerstag, 31. Oktober 2013

Unfreiwillige Planänderung

In der letzten Woche ist mehr oder weniger einiges passiert. Vorab, ich werde meinen Jeep Cherokee wieder verkaufen. Ja, Ihr habt richtig gelesen! Wieso weshlab warum!?

Ich bin also letzte Woche nochmal zum Baumarkt gefahren, um meine Bettkonstruktion fertigzustellen. Die Beine habe ich gekürzt und alles soweit fertiggestellt. Tja, dann leg ich mich provisorisch auf das Gestell und ja was soll ich sagen... Die Ladefläche ist einfach zu kurz :-(. Ich konnts selbst nicht glauben. Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich mich in dem Auto nicht wirklich ausstrecken kann aber nach der Fertigstellung musste ich dann leider festellen, dass ich definitiv nicht in dem Auto schlafen kann. Meine Stimmung unterm Nullpunkt, gefrustet, aggressiv, traurig und irgendwie leer. Es war wie ein Nackenschlag! Lange habe ich überlegt was ich nun machen soll. Das habe ich dann aber einfach versucht erstmal zu verdrängen. Mein Plan, Montag nach Noosa zu fahren stand weiterhin. Mein Hostel hatte ich allerdings nur bis Sonntag gebucht. Da kein Bett mehr für eine weitere Nacht frei war und ich definitiv nicht für eine Nacht das Hostel wechseln wollte, kam es also doch noch dazu, dass ich in meinem Auto geschlafen habe. Ich fuhr in eine einsame Straße nicht weit weg von meinem Hostel. Der ganze Camping Stuff auf der linken Seite, ich auf der rechten Seite. Die Bettkonstruktion hatte ich zuvor noch komplett abgebaut. Vorhänge, die ich mir einige Stunden zuvor noch kaufte, zugezogen und mich dann hingelegt. Ja wie war meine Nacht bloß? Auf einer 1 Centimeter dicken, kaputten Isomatte und 2 Schlafsäcken habe ich dann versucht zu schlafen. Ganze 4 Stunden Schlaf in Embryo-Stellung konnte ich mir gönnen. Der Morgen danach war natürlich horror. Rückenschmerzen und die Erkenntnis, keine weitere Nacht in "diesem Schlafzimmer"! Gefrustet fuhr ich also los nach Noosa.

Noosa liegt 2 Stunden nördlich von Brisbane an der Küste und ist für seine vielen, schönen Strände bekannt. Das Erste was ich also machte, war mich an den Strand zu legen. Mein erster Strandbesuch in Australien! Einfach mal abschalten und nicht an den ganzen Kram mit dem Auto denken. Den ganzen Vormittag verbrachte ich am Strand und es war einfach nur klasse! Nach 4 Stunden sollte es dann zum Hostel gehen und auf dem Weg zum Auto merkte ich, dass meine Beine anfingen zu schmerzen. Tja, selber schuld wenn man Stunden lang in der Sonne liegt und vergisst sich die Beine einzucremen. Die Schmerzen sollten aber noch größer werden.
Ich fuhr zum Hostel checkte ein und latschte den restlichen Tag was durch die Straßen. Abends dann die bittere Erkenntnis, mini Brandblasen an meinen knallroten Beinen. Es tat höllisch weh und bei jeder Berührung biss ich auf die Zähne. Nicht mal meine Bettdecke, die hier wie üblich nur aus dem Bettbezug bestand, konnte ich ohne Schmerzen über meine Beine legen. Eins weiß ich, sowas wird mir definitiv nicht mehr passieren! Am nächsten Tag ging es in meinen ersten Nationalpark. Ich wanderte 3 Stunden umher und hab mir ehrlich gesagt viel mehr erwartet. Keine Tiere gesehen und nur ein paar Küstenabschnitte, die auch nicht so berauschend waren. Das Highlight war dann ein wunderschöner, langer Strand an dem ich dann auch eine halbe Stunde ausweilte. Das Wetter war an diesem Tag nicht so gut und Abends regnete es wie aus Eimern. Ich hab also nichts mehr gemacht und entschied noch einen weiteren Tag in Noosa zu bleiben. Ich buchte ein anderes Hostel für eine Nacht und machte mir Gedanken, wie ich mit meinem Auto weiter vorgehe. Behalte ich es und schlafe entweder immer im Zelt neben dem Auto auf Campingplätzen oder in Hostels, baue ich den Beifahrersitz aus, damit ich die vernünftige Länge habe oder verkaufe ich das Auto wieder. Schnell war klar, dass ich das Auto wieder verkaufen werde. So gut der Jeep auch fährt und so gerne ich ihn behalten würde, meine Vorstellungen können mit diesem Auto nicht im Geringsten erfüllt werden. Es war von vorne rein der Plan, mit einem Allradfahrzeug durch Australien zu fahren und dort auch drin zu schlafen. In diversen Facebook Gruppen setzte ich den Jeep dann gestern rein und heute werde ich noch eine Anzeige auf Gumtree schreiben. Nach nem richtig guten Schnitzel mit Pommes (man war das geil!) ging ich dann schlafen und fuhr heute morgen zurück nach Brisbane. Ich checkte in ein Hostel ein, das freies Internet und einen kostenlosen Parkplatz hat und setzte mich dann eben zu einem Pärchen an den Tisch um am Blog zu schreiben. Sie redeten Deutsch und ich fragte wo sie denn herkommen. Dreimal dürft Ihr raten... Ich fliege tausende von Kilometer um die halbe Erdkugel, bin in einem von unzähligen Hostels in der 2 Millionen Einwohner Stadt Brisbane, und 2 waschechte Gladbacher aus Holt und Rheindahlen sitzen vor mir. Alter Schwede, das kann doch nicht wahr sein! Tja, so klein ist die Welt nun mal und so Zufälle solls geben und auf einmal sitzt man zusammen mit einem typischen Rossigänger, der im Return gearbeitet hat, zusammen. Unfassbar einfach!

Mein Plan für die nächsten Tage sieht so aus, dass ich versuche mein Auto zu verkaufen und erstmal bis Sonntag hier im Hostel bin. Ich habe wieder einmal einige Anfragen über Couchsurfing rausgeschickt und hoffe, dass diesmal etwas dabei rumkommt. Zudem schaue ich mich nach Woofing um. Beim Woofing arbeitet man auf einer Farm für freie Unterkunft und freie Verpflegung. Aber das ist eher in ländlichen Gebieten und somit natürlich etwas außerhalb. Wenn ich hier in der Nähe von Brisbane etwas finde, wäre das natürlich die perfekteste Lösung, da ich somit keine laufenden Kosten hätte.

 Noosa Main Beach für Surfer

Noosa Main Beach zum schwimmen

Buschbrand auf einer Insel

Noosa National Park





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