Dienstag, 25. November 2014

Bangkok & Full Moon Party Ko Phangan

Bevor ich Annika in Bangkok begrüßen durfte, musste ich erst mal dort hin kommen und es ergab sich ein ähnliches Spiel wie schon auf dem Weg nach Boracay. Erstmal gings mit Tuk Tuk, Fähre und Minivan zum Flughafen, ab nach Kuala Lumpur und von dort aus mit Malaysian Airlines nach Bangkok und ja, wir sind nicht abgestürzt ;-) In Bangkok musste ich dann 12 Stunden Zeit tot schlagen, was ich gekonnt mit Schlafen und Blog schreiben machte. So langsam realisierte ich dann, dass ich nach langer langer Zeit mal wieder ein bekanntes Gesicht aus Deutschland zu sehen bekomme. Schon damals wie bei Hieke, die mich in Australien besucht hat, habe ich mich ungemein gefreut, Annika endlich wieder zu sehen. Irgendwann stolzierte sie dann aus der Ankunftshalle und dann sah ich sie! Nach einer herzlichen Umarmung und Freude pur teilte sie mir erstmal mit, dass Ihr Backpack noch in Frankfurt steht, klasse dachten wir, fängt ja super an der Trip. Das lag aber allen voran daran, dass Annikas Dad bei der Lufthansa arbeitet und deshalb für ein „Appel und ein Ei“ durch die Welt düsen kann, allerdings nur als Stand-Bye das heißt sie muss bis zum Ende warten, ob sie mitkommt oder nicht. Sie hatte die erste Maschine nicht bekommen aber dann glücklicherweise die 2. und da alles so schnell ging, blieb ihr Koffer in Frankfurt. Dieser sollte dann aber auch schon am nächsten Tag ins Hostel geliefert werden! Vom Flughafen aus nahmen wir das Taxi in die Stadt und schon gleich stellte ich einen Vorteil fest, nicht mehr alleine zu reisen. Die Taxi Kosten haben wir selbstverständlich geteilt, wobei ich sie ja normalerweise selbst gezahlt hätte, wenn ich alleine unterwegs gewesen wäre. Generell muss ich sagen, es ist nach so einer langen Zeit dann doch schon eine Umstellung, nicht mehr alleine zu sein, sein eigenes Ding zu machen und Null Abstriche machen zu müssen. Das änderte sich jetzt natürlich. Ich werde Abstriche machen müssen, kann mein eigenes Ding nicht mehr so machen wie zuvor aber das hat selbstverständlich alles Vor- und Nachteile. Wir checkten nach einer etwas längeren Taxifahrt dann im Hostel ein, was sich direkt an der Khao San Road befand. Auf dieser Straße spielt sich eigentlich alles ab, vom Shoppen von gefälschten Markenklamotten, über Restaurants, Straßenläden oder Bars und Discos. Wir schlenderten daraufhin erst mal etwas durch die Straßen, aßen eine Kleinigkeit und erzählten uns eine Menge. Man war das schön, endlich mal wieder mit einer Freundin zu schnacken, zu lachen und einfach gemeinsam Zeit zu verbringen. All das wird’s jetzt fortlaufend die nächsten 8 Wochen geben, wir werden 24/7 aufeinanderhängen und uns auch nochmal auf eine ganz andere Art und Weise kennenlernen.

Khao San Road


In Bangkok für den Europäer desaströses Chaos, für den Thai allerdings komplett normal ging es auf den Straßen vor sich. Nach Bali schockte mich wirklich nichts mehr und daher war es für mich nicht mehr ganz so neu, im Gegensatz zu Annika, die des Öfteren einfach nur staunte. Was mir dann wieder mal auffiel, wie entspannt es doch ist einfach mal nicht Kochen zu müssen. Egal für was, sei es Frühstück, Lunch oder Diner, du gehst einfach in ein Restaurant uns lässt dich bedienen. Die Preise sind natürlich der Hammer, auch wenns sie nicht mehr soooo günstig sind wie vor Jahren, aber das kommt nun mal mit dem Tourismus. Durchschnittlich kann man sagen, für ein Gericht mit Getränk bezahlst du ungefähr 4-5€ im Restaurant. Wenn man sich ein Bier gönnt dann schon mal etwas mehr, aber wir waren eigentlich auf die hammergeilen Fruitshakes scharf. In allen Variationen probierten wir uns in den ersten Tagen durch und die Dinger schmecken einfach nur gut, na klar, wenn nicht hier wo dann? ;-) Wir schliefen im 12 Bett Dorm im Hostel, für mich nichts außergewöhnliches für Annika allerdings was Neues – aber hey, so muss das doch! Während ich das Hostel bis auf die eiskalte Klimaanlage ganz ansprechend fand, war Annika nicht so wirklich begeistert, liegt wohl auch daran, dass wir nach Bangkok eigentlich immer Hotelzimmer hatten. Nachdem wir Abends eigentlich nur noch entspannten, gings recht früh in die Federn, der gute alte Jetleg!

Schon am nächsten Tag gings mit unserer Thailand Planung in die Vollen. Es gab entweder die Möglichkeit gen Norden zu reisen, über Laos und Kambodscha zurück nach Thailand und dann den Süden Thailands zu bereisen, allerdings entschieden wir uns erstmal in den Süden nach Ko Phangan zu fahren, denn die Full Moon Party stand bevor. Da wir hierfür Tickets für den Nachtzug brauchten, fuhren wir erstmal mit dem Taxi zum Bahnhof. Die meisten Thais in den Taxen verstehen nicht ansatzweise vernünftiges Englisch, somit mussten wir uns immer mit Händen und Füßen behilflich sein. Erst einmal ist es allerdings schon ein Kampf, ein Taxi zu finden, das mit Taximeter fährt, denn die meisten wollen den blöden Europäer dann doch mit Wucherpreisen abziehen. Am Bahnhof angekommen buchten wir unser Ticket für den Nachtzug nach Surat Thani. 2 Tage später von dort aus dann weiter nach Ko Phangan. Wir machten uns zu Fuß auf den Weg nach Chinatown. Man hatte hier wirklich das Gefühl in China zu sein, an jeder Ecke ein Essensstand, der in der Regel so aussieht, dass es eine Flamme gibt, die über einen Gaskocher läuft und einen großen Wok wo alles zusammengeschmissen wird. Was hier völlig normal ist würde in Deutschland nicht im Geringsten akzeptiert oder genehmigt wegen, Spießer Deutschland halt. Hier findet man zudem auch gegrillte Skorpione, Heuschrecken oder ab und an sieht man auch mal Fische in Plastiktüten die noch leben. Nach China Town irrten wir eine ganze Weile durch die Stadt, wir wollten zum großen Buddha aber unsere Stadtkarte war einfach mal der wertloseste Gegenstand überhaupt, denn die Hälfte der Straßen war nicht mal eingezeichnet. Mit durchfragen und umherlatschen fanden wir den dicken Kerl dann auch noch und posierten eine Runde vor dem riesen Ding. Wir wollten daraufhin eigentlich noch zum Grand Palace, der machte jedoch schon um 16:30 Uhr zu und so gings wieder Richtung Khao San Road zu unserem Hostel.

Welcome to Chinatown!

Die Fische leben noch wohlgemerkt


Der Grand Palace stand aber dafür am nächsten Tag an und so gingen wir zusammen mit Paul, den wir im Hostel kennenlernten, zu Fuß zum Palace und kamen nassgeschwitzt an. Die Luftfeuchtigkeit macht es einem dann dennoch ein wenig zu schaffen, eine halbe Stunde durch die Gegend zu latschen, bei Sonnenschein wohlgemerkt. Ich hatte noch eine Art Burka aus Bali, diese wurde jedoch nicht akzeptiert und so musste ich mir eine lange Hosen leihen. Einfach nur riesig dieser Grand Palace, ein eigenes kleines Dorf quasi. Man dachte es geht gar nicht mehr weiter aber wieder kam man zu verschiedenen Gebäuden, Gebetsstätten, kleine Waffenmuseum oder dergleichen. Wir posierten mit ein paar Soldaten und hielten uns eine Weile dort auf, bevor wir uns auf den Rückweg machten. 





Abends wollten wir dann auch mal das Tanzbein schwingen, vorher jedoch sollte es noch auf den State Tower gehen. Jeder der Hangover 2 gesehen hat, weiß wovon ich spreche. Wir schmissen uns ein wenig in Schale um auch auf die Skybar zu kommen und nach kurzem Klamottencheck nickte einer der Arbeiter dort uns durch. Wir dachten zuerst, wir seien nicht schick genug gekleidet, Paul hatte sich extra noch eine Jeans gekauft aber letzten Endes kamen wir ohne Probleme nach oben. Der Blick über ganz Bangkok war einfach nur krass. Die Sicht ins Ferne nahm kein Ende und man realisierte, hier wohnen 8 Millionen Menschen! Die Preise an der Skybar waren verhältnismäßig echt noch im Rahmen, 10€ für ein Bier bei dieser Kulisse… das kriegst du definitiv nirgendwo in Europa. Wir blieben also für ne Weile dort oben, machten einige Fotos und genossen unsere Drinks mit der klasse Aussicht. Nachdem wir zum State Tower ne lustige Reise mit nem Tuk Tuk gemacht hatten, gings mit dem normalen Taxi wieder zurück. Wir tauschten unsere Klamotten, raus aus Hemd und Jeans und schon gings auf die Khao San Road. Paul und ich gönnten uns erst mal einen Biertower, bevor es zu Longdrinks in kleinen Buckets überging. Wir trafen auf der Toilette eines Ladens ein paar andere Deutsche und verbrachten den Abend dann weiter mit ihnen.

Hangover 2 ganz nah

so lässt sich das Bier schmecken


Joa, das mal n Biertower!

Der nächste Tag war eigentlich recht entspannt, wir schliefen aus, ließen uns im Restaurant bedienen, ließen unsere Füße massieren und bevor es zum Bahnhof ging war ich noch kurz beim Friseur. Und wieder mal, keine Sorge, ich lasse mir wieder mal nur die Seiten und Hinten rasieren, oben drauf passiert nichts. Das hat im Übrigen auch ein klein wenig mit einer Wette von einem Kumpel aus Deutschland zu tun. Früher hatte ich öfters mal kaum noch Haare auf dem Kopf, Felix allerdings ne fürchterliche Matte. Der Deal steht, wenn meine Haare lang sind, was sie mittlerweile sind, bekommt Felix einen neuen Haircut – ich werde euch hier auch noch davon berichten!
Es ging zum Bahnhof und wir begutachteten den Nachtzug. Unsere Schlafgelegenheiten wurden soeben noch frisch bezogen und es war auch für mich mal wieder was neues, in einem Nachtzug auf sehr engem Raum zu schlafen. 

Schlafplatz für glücklicherweise nur eine Nacht

Die Fahrt war eigentlich ganz locker, allerdings konnte ich auf Grund meiner Kleinwüchsigkeit nicht wirklich schlafen. Aber gut, wir sind hier ja auch nicht bei Wünsch dir Was! Wir kamen in Surat Thani an und dann gings mit dem Bus 1,5 Stunden Richtung Pier wo uns die Fähre nach Ko Phangan bringen sollte. Und einfach überall sah man sie, Backpacker, wie Annika und Ich, die einfach nur zur Full Moon Party nach Ko Phangan fahren. So einen Haufen an Backpacks wie auf dem Boot habe ich noch niemals zuvor gesehen, eigentlich ein Bild wert gewesen. Nach weiteren 2 Stunden Fahrt kamen wir in Ko Phangan an. Wir hatten uns ein etwas besseres Hotel gebucht, direkt in der Nähe vom Strand, wo die Party stattfand, ist ja auch nur einmal Full Moon Party, nich?

Das Hotel war echt ziemlich gut, viel gemacht haben wir allerdings nicht, da es leider regnete. Naja, so lange es am nächsten Tag nicht regnet, war uns alles egal. Dann war auch schon der Tag gekommen, 6. November FULL MOON PARTY! Das Erste was ihr jetzt wahrscheinlich denkt sind Alkoholexzessen, Drogen und Gewalt – so wird es zumindest oftmals in den Medien dargestellt! Einfach nur Bullshit! Aber gleich mehr dazu. Wir trafen uns mit 2 Norwegerinnen, die Annika von Ihrer Schwester aus kannte. Bevor wir uns allerdings für den Abend mit Farbe ausstatteten und anmalten, besorgten wir am Mittag schon das passende Shirt und Short dazu. Zufälligerweise waren Annika und Ich dann im Partnerlook unterwegs, Zufälle gibt’s! Der Kreativität freien Lauf gelassen, landete die Farbe zielgenau auf unserem Körper und wir waren bestens gerüstet für den Abend. Wir stärkten uns vorher noch ein wenig im Restaurant und machten uns daraufhin auf den Weg zum Strand. Noch war nicht viel los, also chillten wir erst mal eine Weile am Stand und spielten Trinkspiele um in Stimmung zu kommen. Ihr müsst euch das Ganze so vorstellen, ein recht großer Strand und alle paar Meter legt ein DJ für den jeweiligen Laden auf und davor am Strand tobt die Menge. Dann dachten wir Seilchenspringen wär ganz nett. Wir wagten uns also unter über aber über das Seil und springten was das Zeug hält, zu 3.4 der auch mal zu 5. Was soll der Quatsch mögt ihr euch vielleicht denken. Seilchen springen kann jeder aber auch wenns am Brennen ist? Zwei junge Thai standen sich gegenüber und schwingten das brennende Seil umher. Wer Bock hatte konnte sich trauen. Natürlich haben wir uns das nicht 2 Mal sagen lassen und besorgten uns somit einen kleinen Adrenalin Kick! Umso später es wurde umso voller wurde der Strand und es begang die völligste Eskalation. Wir tanzten bei Rock, House oder Mainstream Musik, es war der absolute Hammer. Es war die beste Party meines Lebens und wir hatten einfach nur Spaß bis zum Abwinken! Mit den beiden Norwegerinnen Ingeborg und Lisa haben wir uns auch super verstanden und als Hahn im Korb lässt es sich natürlich auch sehr gut leben! Es war nicht nur die Party sondern auch die 3 Mädels und die tausenden anderen Leute aus aller Welt, die es zu dem machten was es war, eine richtig geile Party! Von Drogen, Vergewaltigungen oder sonst irgendeinem Kram haben wir null mitbekommen. Gut, vielleicht wirst du hier und da auch mal angequatscht aber es war nicht mal im Geringsten das Ausmaß, was einem in der Presse vorgegaukelt wird. Full Moon Party, es war definitiv nicht das letzte Mal!
Partnerlook!
Lisa, Annika & Ingeborg





Sicht von Oben

Nicht ganz ausgeschlafen und leicht angeschlagen vom Vorabend gingen wir irgendwann um die Mittagszeit Frühstücken und ich musste einfach immer wieder Grinsen, wenn ich an den Abend dachte, so gut war es! Wir buchten dann noch schnell unseren Tauchkurs auf Ko Thao, der schon am nächsten Mittag starten sollte und besuchten am Abend die beiden Norwegerinnen nochmal. Diesmal machten wir nicht zu lange, wir hingen eine Weile ab, hatten Dinner zusammen und dann gings auch schon wieder zurück ins Hotel, da es am nächsten Morgen recht früh losging, um die Fähre nach Ko Tao zu nehmen!

Wir haben nicht wirklich viel von Ko Phangan gesehen, das tun generell die Meisten nicht, weil alle nur zur Full Moon Party kommen. Einfach auch mal krass zu sehen, wie eine ganze Insel nur auf diese eine Veranstaltung ausgelegt ist und die Einheimischen somit ihr Geld verdienen!

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